Wie Städte zu gesunden Lebenswelten werden

Düsseldorf – Faktoren, die zu einem gesundheitsfördernden Lebensumfeld beitragen und die bei der Entwicklung von Städten berücksichtigt werden sollten, hat das Nordrhein-Westfälische (NRW) Gesundheitsministerium in einem neuen Leitfaden zusammengefasst.
„Wir setzen uns für Quartiere ein, die beispielsweise Bewegung im Alltag und soziale Kontakte unterstützen. Etwa weil sie so gestaltet sind, dass dort tägliche Besorgungen gern zu Fuß erledigt werden, Kinder sich gefahrlos selbstständig auf den Schulweg machen können und im Freien spielen. Weil Wege, Plätze, Geschäfte und Treffpunkte so geplant werden, dass Bewohner sich begegnen, wenn sie zu Fuß oder mit dem Rad im Viertel unterwegs sind“, erklärte die NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens (Grüne) zum Erscheinen des Leitfadens.
Der „Leitfaden Gesunde Stadt“ bietet praxisorientierte Empfehlungen, um gesundheitsrelevante Aspekte bei der Planung zu erkennen, zu bewerten und zu berücksichtigen. Er fordert dazu auf, die Kompetenzen der Gesundheitsämter bei der Stadtentwicklung zu nutzen und intensiver zusammenzuarbeiten.
Die Themen reichen von Mobilität über Grünanlagen, öffentliche Plätze, soziale Strukturen und dem Zugang zu gesunden Lebensmitteln bis zur Infrastruktur samt Telekommunikation. So kann zum Beispiel auch eine leistungsfähige Internetverbindung zur gesunden Stadt beitragen, weil ältere Menschen durch digitale Angebote länger in ihrem häuslichen Umfeld bleiben können.
Die Kapitel des Leitfadens enthalten Informationen, Handlungsanleitungen und Checklisten. Die Autoren verdeutlichen darin auch die vielfältigen Verflechtungen der einzelnen Faktoren: Um beispielsweise die Bewegung der Menschen im Alltag zu fördern, sind unter anderem Radwege, nahegelegene Parks, begrünte Straßen und auf Fußgänger ausgelegte Wegführungen notwendig. Sind Haltestellen für öffentliche Verkehrsmittel sowie Einkaufsmöglichkeiten nicht weiter als 400 bis 500 Meter von der Wohnung entfernt, fördere das ebenfalls die Bereitschaft, Wege zu Fuß zu erledigen, so die Autoren.
Herausgeber des Leitfadens ist das Landeszentrum Gesundheit NRW. „Wir wollen dazu beitragen, dass die Experten aus den Bereichen Gesundheit, Stadtplanung und Standortentwicklung in NRW gemeinsam Orte schaffen, in denen Menschen gesund und zufrieden leben können“, sagte dessen Direktor Arndt Winterer.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: