Koordinierungsstelle für kommunale Gesundheit in Leipzig bewährt sich
Leipzig – Die 2015 eingerichtete „Koordinierungsstelle kommunale Gesundheit“ in Leipzig verbessert die Zusammenarbeit zwischen Ämtern, Krankenkassen und Stadtteilakteuren und nützt so den Menschen im Quartier. Dieses positive Fazit ziehen Wissenschaftler der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig).
„Mittlerweile ist wissenschaftlich gut belegt, dass es die eigene Gesundheit beeinflusst, ob man in einem Stadtteil mit vielen Grünflächen und Läden und Einrichtungen oder in einem grauen Viertel mit schlechter Infrastruktur wohnt. Städte und Gemeinden gelten daher als ein wichtiger Ansatzpunkt für Gesundheitsförderung“, erklärte Astrid Sonntag, Leiterin der Forschungsgruppe „Soziales und Gesundheit“ an der HTWK Leipzig.
Abschlussevaluation vorgelegt
Auf welche Art und Weise eine Stadtverwaltung dieser zusätzlichen Aufgabe gerecht werden kann, erprobt die Forschungsgruppe um Sonntag seit mehreren Jahren gemeinsam mit der Stadt Leipzig. Nun legten die Wissenschaftler die Abschlussevaluation zur Leipziger „Koordinierungsstelle kommunale Gesundheit“ vor.
Die Stadt Leipzig hatte die Koordinierungsstelle zusammen mit der AOK Plus im Jahr 2015 als Weiterführung eines Modellprojekts der HTWK Leipzig eingerichtet. Sie vernetzt Gesundheitsakteure auf Verwaltungs- und Stadtteilebene ressortübergreifend und unterstützt über einen eigens eingerichteten Fördertopf Gesundheitsinitiativen in verschiedenen Stadtteilen.
In den vergangenen drei Jahren konnten so 22 Projekte gefördert werden, von Bewegungsstadtteilplänen über Seniorensportgruppen bis hin zu einem Theaterprojekt für Flüchtlingskinder. „Das ist nur möglich, weil mittlerweile sechs Krankenkassen für den Verfügungsfonds Gesundheit zusammenlegen. Deutschlandweit ist diese Form der Kooperation einmalig“, sagte Regine Krause-Döring, Leiterin des Leipziger Gesundheitsamts.
Das Modell könnte Schule machen: Mitarbeiter der Koordinierungsstelle haben laut dem Leipziger Gesundheitsamt bereits mehrere Kommunen beraten, die eine ähnliche Struktur aufbauen wollen.
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