Vermischtes

Wie Unternehmen mit psychischen Traumatisierungen von Arbeitnehmern umgehen sollten

  • Donnerstag, 9. Februar 2017

Berlin – Die Deutsche Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin (DGAUM) em­pfiehlt Unternehmen insbesondere der Logistikbranche, auf psychische Traumati­sie­run­gen von Mitarbeitern nach Unfällen vorbereitet zu sein.

„Verkehrsunfälle gehören zu den häufigsten traumatischen Erlebnissen in Deutschland. 2015 registrierte das Statistische Bundesamt mehr als 2,5 Millionen Unfälle mit 305.659 Ver­letzten und 3.459 Toten. Die Mitar­beiter in der Verkehrs- und Logistikbranche sind dem Risiko besonders stark ausge­setzt“, erläuterte die Fachgesellschaft. Ein Notfall­konzept helfe Unternehmen, sich auf solche Extremsituationen vorzubereiten und einer langan­hal­tenden Arbeits­un­fähigkeit vorzubeugen.

Zunächst könnten die Unternehmen bereits im Vorfeld präventive Maßnahmen treffen und durch Training und Schulungen der Tabuisierung im Arbeitsumfeld vorgreifen. „Offe­ne Gespräche sind das A und O“, erläuterte die DGAUM mit Verweis auf einen Beitrag zum Thema in der aktuellen Ausgabe der ASU – Zeitschrift für medizinische Prävention. 

Nach einem Unfall gehe es darum, die Mitarbeiter zeitnah zum Ereignis und gegebenen­falls vor Ort zu unterstützen. Diese „Psychische Erste Hilfe“ könnten Füh­rungskräfte oder kollegiale Ersthelfer übernehmen. Dazu zählte zum Beispiel der Bei­stand vor Ort oder die Organisation der Heimfahrt. Wichtig sei, dass die Betroffenen in den nächsten Tagen und Wochen im Unternehmen einen kompetenten Ansprechpartner für ihre weitere Be­wäl­tigung finden könnten. Die Hürde für Betroffene, diese Hilfe anzunehmen, sei meist niedriger als einen Arzt oder Psychologen aufzusuchen.

„Die Art der Betreuung am Unfallort und in der Folgezeit nach einem belastenden Ereig­nis entscheidet wesentlich über Intensität und Dauer der entstehenden Belastung“, so die DGAUM-Expertin Beate Köhler vom überbetrieblichen Dienst IAS in Hamburg.

hil

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