Vermischtes

Wissenschaft ruft Journalismus zu Sachlichkeit in Krisen auf

  • Dienstag, 7. Dezember 2021
/fotogestoeber, stock.adobe.com
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Berlin – Eine Allianz von Wissenschaftsorganisationen hat zu mehr Sachlichkeit in der Berichterstattung über die Coronapandemie aufgerufen. „Gerade in Krisensituationen und einem ohnehin schon emotiona­li­sierten Themenfeld ist Sachlichkeit in Diskussion und Berichterstattung in besonderer Weise geboten und weitaus zielführender“, hieß es in dem gestern veröffentlichten Appell.

Zu den Organisationen zählen unter anderen die Nationale Akade­mie der Wissenschaften Leopoldina, die Max-Planck-Gesellschaft, die Leibniz-Gemeinschaft, die Alexan­der von Humboldt-Stiftung und die Hoch­schulrektorenkonferenz. Die Organisationen gingen in ihrem Appell konkret auf einen Bericht der Bou­le­vardzeitung Bild mit der Überschrift „Die Lockdown-Macher“ ein, der vor wenigen Tagen erschien.

Die Allianz kritisierte, dass darin einzelne Forscherinnen und Forscher „zur Schau gestellt und persönlich für dringend erforderliche, aber unpopuläre Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung verantwortlich ge­macht werden“. Das könne zu ei­nem Meinungsklima beitragen, das an anderer Stelle bereits dazu geführt habe, dass Wissenschaftler sich demnach physischer oder psychischer Gewalt ausgesetzt sahen oder bedroht wurden.

Ein Sprecher der zum Axel Springer Konzern gehörenden Bild-Zeitung teilte auf Anfrage in einem State­ment mit: „Wir können die Kritik verstehen und nehmen sie ernst. Wissenschaftler verdienen unseren Res­­pekt.“ Kritik an Wissenschaftlern und ihren Vorschlägen müsse möglich sein, „aber immer angemessen geübt werden“.

Der Sprecher verwies auch auf ein Statement des Bild Chefredakteurs Johannes Boie, das in der Mon­tags­ausgabe und zuvor online veröffentlicht wurde.

Darin heißt es: Wer dieses Land regiere, verändere und über das Leben der Menschen bestimme, müsse Kritik aushalten. Gerade auch von Journalisten. „Umge­kehrt muss Kritik angemessen geübt werden. Das gilt ausdrücklich auch für Bild“.

dpa

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