Wissenschaftliches Monitoring soll Versorgungsqualität auf dem Land erfassen

Berlin – Mit der Sicherstellung der Gesundheitsversorgung in dünn besiedelten Regionen beschäftigt sich der „Ständige Arbeitskreis Versorgungsforschung“ des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesärztekammer (BÄK). Die Experten empfehlen in einer Stellungnahme ein kleinräumiges Monitoring versorgungsbezogener Indikatoren zum Zwecke der regionalen Planung und der Verbesserung der Versorgung.
Das Papier ist nach ausführlicher Diskussion vieler Akteure unter der gemeinsamen Federführung von Wolfgang Hoffmann, Universitätsmedizin Greifswald, und Wilhelm-Bernhard Niebling, ehemaliger Leiter des Lehrbereichs Allgemeinmedizin am Universitätsklinikum Freiburg, entstanden.
Das vorgeschlagene Monitoring setze, so wird betont, insbesondere die Verfügbarkeit und systematische Analyse kleinräumiger Daten auf Bevölkerungsebene sowie deren Verknüpfung mit Daten aller Versorgungssektoren voraus.
Geeignete Indikatoren sollen patientenorientiert, trennscharf, und handlungsrelevant sein und möglichst realistisch aus Routinedaten abgeleitet werden können, heißt es in der Stellungnahme.
Der Arbeitskreis plädiert für die Entwicklung von Gesundheitsregionen, in denen dann sektorenverbindend und interprofessionell eine integrierte Versorgung für die Menschen in der Region organisiert wird.
Wichtig sei, dass bestehende gesetzliche, berufsrechtliche und abrechnungsbezogene Hindernisse beseitigt werden. Gleichzeitig müssten die erforderlichen Qualifikationen für die Berufsgruppen, die gemeinsam an der regionalen Versorgung beteiligt sind, entwickelt und angeboten werden.
Im nächsten Schritt sollen nun in Zusammenarbeit mit den Landesärztekammern die Pilot-Regionen für eine frühe Phase der Implementierung des Qualitätsmonitorings ausgewiesen werden. „Die ersten Gespräche hierzu sind sehr positiv verlaufen“, so BÄK-Vizepräsidentin Ellen Lundershausen.
Anschließend soll in einem zweiten Schritt überlegt werden, welche Versorgungsformen Lösungen für wahrgenommene Versorgungsdefizite im dünn besiedelten ländlichen Raum bieten könnten.
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