Ärzteschaft

Zahl der berufstätigen Ärzte in Bayern leicht gestiegen

  • Dienstag, 11. Oktober 2022
/picture alliance, Bodo Schackow
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München – Die Zahl der berufstätigen Ärzte in Bayern ist von Ende September 2021 bis Ende September die­ses Jahres von 67.480 auf 68.712 gestiegen. Das ist ein Zuwachs von 1,8 Prozent. Auf diese Entwicklung weist die Bayerische Landesärztekammer beim Erscheinen ihres Jahresberichtes hin.

Der Präsident der Kammer, Gerald Quitterer, kritisierte im Vorfeld des 81. Bayerischen Ärztetags 2022 in Re­gensburg, dass sich die Arbeitsbedingungen im ambulanten und im stationären Versorgungsbereich dennoch dramatisch verschlechtert hätten. „Ärztinnen und Ärzte arbeiten seit Jahren an der Belastungsgrenze“, sagte er.

Es sei „ein Leichtes“, bundesweit 6.000 zusätzliche Studienplätze für Medizin zu schaffen – „stattdessen schielt der Staat nach neuen Versor­gungsformen und favorisiert Parallelstrukturen wie digitale Gesundheitsanwen­dungen oder fragwürdige Ersatzstrukturen wie Gemeindeschwestern oder Gesundheitslotsen“, so Quitterer weiter.

Ohne sofortige Gegenmaßnahmen werde es nicht mehr möglich sein, Praxen nachzubesetzen und die ge­wohnten Versorgungsstrukturen im ambulanten Bereich und in den Krankenhäusern aufrecht zu erhalten, warnte er.

Gestern hatten Praxen im Freistaat später geöffnet, um gegen Sparpläne zu protestieren. Hintergrund war die Absicht des Bundesgesundheitsministeriums, die Neupatientenregelung zu streichen. Solche Aktionen seien „die einzige Möglichkeit, auf diese Missstände hinzuweisen“, meinte Quitterer.

Von den in Bayern tätigen Ärztinnen und Ärzten waren laut Kammerstatistik 28.810 oder 31,2 Prozent in einer Praxis und 33.916 oder 36,7 Prozent im stationären Bereich tätig. 6,5 Prozent oder 5.986 entfielen auf weitere Tätigkeitsfelder wie den Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) oder die Bundeswehr.

Von den 28.810 in einer Praxis tätigen Ärzten waren 9.299 angestellt (Vorjahr: 8.637). „Die Gruppe ‚Angestellte Ärzte in einer Praxis‘ macht mittlerweile schon 32 Prozent aller niedergelassenen Ärzte aus und stieg gegen­über dem Vorjahr um 7,7 Prozent“, berichtet die Kammer.

In Krankenhäusern waren 16.371 (Vorjahr: 15.980) Ärzte mit einer Facharztbezeichnung und 15.272 (Vorjahr: 14.937) Ärzte ohne Facharztbezeichnung tätig. Der Altersdurchschnitt der Ärzte liegt laut Kammer im ambu­lanten Bereich bei 54,06 Jahren und im Krankenhaus bei 43,16 Jahren.

hil

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