Ärzteprotest in Bayern gegen Sparpläne

München – Weil sie die ambulante Patientenversorgung gefährdet sehen, haben viele Ärzte in Bayern heute aus Protest ihre Praxen erst später geöffnet. Zudem gab es Kritik an den Plänen von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), die Neupatientenregelung wieder aus dem Gesetz zu streichen.
„Die Forderungen der Krankenkassen nach Nullrunden beim Honorar sorgen bei galoppierender Inflation dafür, dass sich Praxen kaum mehr wirtschaftlich betreiben lassen“, teilte der Vorstand der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB) in München mit.
Junge Ärztinnen und Ärzte seien unter diesen Bedingungen nicht mehr für eine Tätigkeit in eigener Praxis zu begeistern, hieß es.
„Für die Patienten bedeutet der derzeitige Kurs der Bundesregierung, dass sie sich auf längere Wartezeiten bei Arztterminen einstellen müssen und dass ihre gewohnte flächendeckende ambulante Versorgung in Gefahr ist.“
An der Aktion beteiligten sich KVB-Mitglieder sowie ärztliche und psychotherapeutische Berufsverbände und Kinder- und Jugendärzte.
Hintergrund sind unter anderem die Pläne des Bundesgesundheitsministeriums (BMG), die Neupatientenregelung zu streichen. Lauterbach hatte Ende Juni Eckpunkte für ein Gesetz zur Stabilisierung der Kassenfinanzen vorgelegt – die Kürzung der Extravergütung für Neupatienten ist ein Teil davon.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: