Zahl der global gemeldeten Cholerafälle drastisch gestiegen

Genf – Die Zahl der an die Weltgesundheitsorganisation (WHO) gemeldeten Cholerafälle hat sich im vergangenen Jahr mehr als verdoppelt. 2022 seien gut 470.000 Fälle übermittelt worden, berichtete die WHO in Genf. Im Jahr zuvor seien es gut 220.000 gewesen.
Allerdings sei die Datenlage nach wie vor unzureichend. Die Organisation ging in einer früheren Schätzung von jährlich 1,3 bis 4 Millionen Erkrankungen und von bis zu 143.000 Todesfällen aus.
Es habe 2022 mehr besonders große Ausbrüche der Durchfallerkrankung gegeben als im Vorjahr, teilte die WHO nun mit. Besonders betroffen waren Afghanistan, Kamerun, die Demokratische Republik Kongo, Malawi, Nigeria, Somalia und Syrien.
„Je größer der Ausbruch, desto schwerer ist es, ihn unter Kontrolle zu bringen“, so die WHO. Choleraausbrüche seien eng verknüpft mit unzureichender Trinkwasserversorgung, Armut und Konflikten.
Insgesamt meldeten demnach 44 Länder Cholera-Fälle, neun mehr als im Jahr zuvor. An die WHO wurden 2.349 Todesfälle übermittelt. Aktuelle Daten für das laufende Jahr legten nahe, dass der globale Anstieg der Cholerazahlen weitergeht, so die WHO. Aktuell würden 24 Länder angeben, dass es bei ihnen derzeit Ausbrüche gibt.
Cholera folgt oft auf Naturkatastrophen wie Erdbeben, Taifune oder Überschwemmungen. Zuletzt wurden Befürchtungen laut, dass nach der Überschwemmungskatastrophe in Libyen die Krankheit ausbrechen könnte.
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