Besorgnis über Choleraausbruch in kenianischem Flüchtlingscamp

Berlin – In den Flüchtlingscamps in Dadaab in Kenia sind fast 2.800 Menschen an Cholera erkrankt. Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen warnt vor einem Gesundheitsnotstand.
„Der Ernst der Lage erfordert dringende Maßnahmen, insbesondere in den Bereichen Wasserversorgung, sanitäre Einrichtungen und Hygiene“, erklärte der Einsatzleiter von Ärzte ohne Grenzen in Kenia, Hassan Maiyaki.
Dies sei der schlimmste Choleraausbruch seit fünf Jahren und das Risiko, dass weitere Epidemien ausbrechen, sei hoch. „Sollte es dazu kommen, würde dies die medizinischen Kapazitäten in den Camps übersteigen. Dies könnte katastrophale Folgen haben“, warnte er.
In den drei Camps des Dadaab-Komplexes im Nordosten Kenias leben über 300.000 Menschen. Die meisten von ihnen stammen aus dem benachbarten Somalia.
Aufgrund der anhaltenden Dürre in Somalia sind in den vergangenen Monaten viele neue Flüchtlinge angekommen. Die Camps seien daher stark überbelegt. Nach Angaben der vor Ort tätigen humanitären Organisationen hat fast die Hälfte der dort lebenden Menschen keinen Zugang zu funktionstüchtigen Latrinen.
Das kenianische Gesundheitsministerium und humanitäre Organisationen haben Choleraimpfungen und Gesundheitskampagnen durchgeführt, um den Menschen zu helfen, sich vor der Krankheit zu schützen. Entscheidend ist laut Ärzte ohne Grenzen aber, die Wasser- und Sanitärinfrastruktur zu verbessern.
„Trotz unserer Gesundheits- und Impfkampagne bleibt die Eindämmung des Choleraausbruchs außer Reichweite, wenn keine Ressourcen für nachhaltige Wasser-, Sanitär- und Hygienemaßnahmen bereitgestellt werden“, betonte Nitya Udayraj, medizinische Koordinatorin von Ärzte ohne Grenzen in Kenia.
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