Zahl der nichtärztlichen Dialyseanbieter stark gestiegen

Berlin – Die Zahl der Medizinischen Versorgungszentren (MVZ), die von nichtärztlichen Trägern betrieben werden und Dialyseleistungen anbieten, ist stark gestiegen. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion hervor.
Danach ist deren Zahl von einem Anbieter im Jahr 2012 und 2013 auf 157 im Jahr 2019 angewachsen. Die Fragesteller sehen darin grundsätzlich die Gefahr für Wettbewerbsverzerrungen.
„Für die Dialyse werden mehrere Lösungen und Konzentrate als Verbrauchsgüter benötigt. Diese werden von Dialyseanbietern wie Nephro-Care, B.Braun, DaVita und Diaverum an andere Dialyseanbieter zu einem bestimmten Preis verkauft“, so die Abgeordneten.
Wenn nun ein kommerzieller Dialyseanbieter gleichzeitig der Anbieter der Sachmittel sei, verschaffe sich dieser leicht einen Vorteil gegenüber anderen Anbietern, indem praktisch das Dispensierverbot umgangen wird.
Die Bundesregierung sieht aber keinen Handlungsbedarf. „Die bestehenden Qualitätsvorgaben für Dialysebehandlungen unterscheiden nicht zwischen den von den Fragestellern als kommerziell bezeichneten Dialyseanbietern und anderen Leistungserbringertypen.“
Es lägen keine Hinweise auf qualitative oder wirtschaftliche Defizite bei den Leistungen der von den Fragestellern als kommerziell bezeichneten Dialyseanbieter vor, heißt es in der Antwort auf die Kleine Anfrage.
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