Vermischtes

Zahl stationärer Krebsbehandlungen auf tiefstem Stand seit 20 Jahren

  • Freitag, 3. Februar 2023
/RFBSIP, stock.adobe.com
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Wiesbaden – Während der Coronapandemie sind deutlich weniger Patienten wegen eines Krebsleidens im Krankenhaus behandelt worden. Wie das Statistische Bundesamt anlässlich des Welt­krebstags am 4. Februar berichtete, wurden 2021 knapp 1,44 Millionen Menschen wegen dieser Diagnose sta­tionär versorgt.

Damit sank die Zahl der stationären Krebsbehandlungen im zweiten Coronajahr „auf einen neuen Tiefstand der vergangenen 20 Jahre“, wie die Statistiker mitteilten. Gegenüber dem ersten Coronajahr 2020 ging die Zahl der krebsbedingten Klinikaufenthalte 2021 um 1,2 Pro­zent zurück. Gegenüber dem Vor-Corona-Jahr 2019 mit damals rund 1,55 Millionen Krebsbehandlungen be­trug der Rückgang 7,2 Prozent.

„Die hohe Auslastung der Krankenhäuser durch COVID-19-Patientinnen und -Patienten, das Freihalten von Bet­tenkapazitäten und verschärfte Hygienekonzepte führten dazu, dass ,planbare' Behandlungen verschoben wurden“, begründete das Amt den Rückgang. „Zudem vermieden vermutlich viele Menschen Krankenhaus­aufenthalte, wenn sie diese nicht als unbedingt notwendig erachteten.“

Allerdings ging die Zahl der Krebsbehandlungen weniger stark zurück als die der stationären Krankenhaus­behandlungen insgesamt. Diese sanken um 13,6 Prozent von 19,86 Millionen Fällen im Jahr 2019 auf 17,16 Millionen Behandlungen im Jahr 2021.

Jeder zwölfte stationäre Krankenhausaufenthalt war 2021 auf eine Krebserkrankung zurückzuführen. Damit war Krebs der vierthäufigste Grund für einen Klinikaufenthalt. Häufiger waren nur Krankheiten des Kreislauf­systems, Krankheiten des Verdauungstrakts sowie Verletzungen, Vergiftungen und andere „Folgen äußerer Ursachen“.

Besonders häufig erkrankten Menschen im Alter von 60 bis 79 Jahren an Krebs. Mehr als die Hälfte aller Krebs­­­patienten war 2021 in dieser Altersgruppe. Gut ein Fünftel war 40 bis 59 Jahre alt.

Die häufigste Krebsdiagnose bei den Krankenhauspatienten war Lungen- und Bronchialkrebs (13 Prozent). Da­nach folgten Darmkrebs (neun Prozent), Brustkrebs (neun Prozent), Hautkrebs (sieben Prozent) und Harnbla­sen­krebs (sieben Prozent). Gegenüber dem Vor-Corona-Niveau von 2019 gingen die stationären Behandlun­gen von Darmkrebs (minus 12,5 Prozent) und Hautkrebs (minus 8,6 Prozent) am deutlichsten zurück.

Obwohl sich Prävention, Vorsorge und Behandlung verbessert haben, blieb Krebs auch 2021 die zweithäu­fig­ste Todesursache, wie aus der Statistik hervorgeht. Nur an Krankheiten des Kreislaufsystems starben noch mehr Menschen. 54 Prozent der an Krebs Verstorbenen waren Männer, 46 Prozent Frauen. Die häufigste krebs­bedingte Todesursache war 2021 der Lungen- und Bronchialkrebs. 61 Prozent dieser Todesfälle betrafen Männer, 39 Prozent Frauen.

dpa

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