Zahl unbegleiteter minderjährige Flüchtlinge stark gestiegen

Berlin – Die Zahl der unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge hat sich nach Angaben von Unicef seit dem Jahr 2010 nahezu verfünffacht. Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen veröffentlichte gestern einen Bericht, nach dem in den vergangenen beiden Jahren weltweit rund 300.000 von ihren Eltern getrennte Kinder und Jugendliche registriert wurden. In den Vergleichsjahren 2010 und 2011 seien es nur rund 66.000 gewesen.
In der Unicef-Studie heißt es, Minderjährige auf der Flucht gingen extrem hohe Risiken ein. Da es kaum legale Wege gebe, um Landesgrenzen zu überqueren, seien sie auf die Hilfe von Schleusern und Menschenhändlern angewiesen. Diese nutzten die Verletzlichkeit der Mädchen oder Jungen aus, um sie „wie Sklaven zu verkaufen oder zur Prostitution zu zwingen“.
„Das Schicksal dieser Mädchen und Jungen gehört auf die Agenda des G7-Gipfels in der kommenden Woche“, forderte der Geschäftsführer von Unicef Deutschland, Christian Schneider. Er rief die sieben größten Industriestaaten dazu auf, Kinder auf der Flucht vor Ausbeutung und Gewalt zu schützen. Ein Sechs-Punkte-Plan von Unicef sieht zudem vor, geflüchtete Minderjährige nicht mehr zu inhaftieren und ihnen Zugang zu Bildung und Gesundheitsversorgung zu garantieren.
Bei dem G7-Treffen im italienischen Taormina am 26. und 27. Mai geht es unter anderem um die weltwirtschaftliche Lage und die Sicherheit der Bürger.
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