Zahl von Lepra-Neuerkrankungen steigt
Würzburg – Nach wie vor erkranken jedes Jahr viele Menschen an Lepra, obwohl die Infektion offiziell als eliminiert gilt. Darauf hat die Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe (DAHW) heute in Würzburg hingewiesen. Die Zahl der Neuerkrankungen sei 2011 sogar leicht auf etwas mehr als 230.000 angestiegen, berichtete das Hilfswerk mit Blick auf den Welt-Lepra-Tag am 27. Januar.
Wegen der statistischen Definition durch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rücke Lepra aber immer weiter aus dem Fokus der Gesundheitspolitik, bedauerte das Hilfswerk. Bei weniger als einem Patienten pro 10.000 Einwohner gilt eine Krankheit für die WHO als eliminiert.
Reiche Länder wie Deutschland sollten nach Auffassung der Organisation in die Erforschung von Übertragungswegen und Impfstoffen investieren. Dann müsse die Krankheit nicht mehr versteckt werden. „Lepra gilt als rückständig, daher will kaum eine Regierung damit etwas zu tun haben”, erläuterte DAHW-Geschäftsführer Burkard Kömm.
Das lasse sich durch Anreize ändern. Das DAHW werde 2013 selbst 100.000 Euro für Forschung ausgeben. Insgesamt würden dieses Jahr 208 Hilfsprojekte in 21 Ländern mit mehr als 9,7 Millionen Euro unterstützt.
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