Zahlreiche Anfragen an Fachkräfteagentur für Gesundheits- und Pflegeberufe

Berlin – Die im Herbst 2019 gegründete Deutsche Fachkräfteagentur für Gesundheits- und Pflegeberufe (DeFa) hat bislang rund 1.200 Anfragen von Pflegeeinrichtungen in Deutschland erhalten, die daran interessiert sind, Pflegekräfte aus dem Ausland einzustellen. Das berichtet die Bundesregierung in ihrer Antwort auf eine Kleine Anfrage der AfD-Fraktion im Bundestag.
Die DeFa soll Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen dabei unterstützen, Pflegekräfte aus dem Ausland zügig in den deutschen Arbeitsmarkt zu integrieren. Sie kümmert sich zum Beispiel um Visa-Anträge, die Anerkennung der Berufserlaubnis sowie um die Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis.
Die 1.200 Anfragen sind laut der Antwort bislang lediglich „Interessensbekundungen“. Es bleibe abzuwarten, welche konkreten Aufträge sich daraus ergäben. Es gehe um die Gewinnung von rund 4.200 Pflegefachkräften, davon rund 90 Prozent für Krankenhäuser und rund zehn Prozent für Pflegeeinrichtungen.
„Für rund die Hälfte der Pflegefachkräfte wurde ein Interesse von privaten Personalserviceagenturen bekundet, die in den meisten Fällen für Krankenhäuser tätig sind“, teilte die Bundesregierung mit.
Es gibt laut der Antwort keine Zielvorgaben dazu, wie viele Pflegefachkräfte aus dem Ausland gewonnen werden sollen. Vielmehr sei es Sache der Gesundheitseinrichtungen, zu entscheiden, wie viele Fachkräfte aus dem Ausland angeworben und integriert werden könnten.
Die neue Agentur solle dafür sorgen, dass Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen die Möglichkeit haben, ausländische Pflegefachkräfte zeitnah und mit vertretbarem Aufwand zu gewinnen, so die Autoren der Antwort.
Der Marburger Bund (MB) hatte die Gründung der DeFa im vergangenen Dezember begrüßt. „Die Gründung einer Agentur, die durch den deutschen Bürokratiedschungel hilft, die Unterlagen auf Vollständigkeit überprüft und den gesamten Prozess der Anerkennungs- und Visaverfahren koordiniert, ist sicher hilfreich“, sagte die erste Vorsitzende des MB, Susanne Johna, dem Deutschen Ärzteblatt.
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