Zustimmung zur Anhebung des Mindestabgabealters für Alkohol wächst

Heidelberg – Immer mehr Menschen finden, dass das Mindestalter für den Erwerb und Konsum aller alkoholischen Getränke einheitlich auf 18 Jahre angehoben werden sollte. Das zeigt eine Umfrage im Auftrag des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ).
Demnach befürworten fast drei Viertel der Befragten (72 Prozent) eine einheitliche Altersgrenze von 18 Jahren für Alkohol. 2023 hatten sich noch 63 Prozent der Befragten ein höheres Mindestabgabealter gewünscht.
Angesichts der Umfrageergebnisse hat das DKFZ die Bundesregierung mit einem Factsheet aufgefordert, das Mindestalter für den Erwerb und Konsum aller alkoholischen Getränke im Jugendschutzgesetz auf 18 Jahre zu erhöhen und das niedrigere Mindestalter für den Alkoholkonsum im Beisein von Erziehungsberechtigten komplett abzuschaffen.
„Wir müssen dem Alkoholkonsum Jugendlicher die Legitimation entziehen", sagte DKFZ- Präventionsexpertin Ute Mons. Schließlich schade Alkohol bereits in geringen Mengen der Gesundheit und beeinträchtige bei Jugendlichen die Gehirnentwicklung nachhaltig.
Zudem steige das Risiko einer Alkoholabhängigkeit mit einem früheren Einstiegsalter in den Konsum. Trotz dieser Risiken trinkt in Deutschland fast ein Drittel der 12- bis 17-jährigen Alkohol. Fast jeder zehnte Jugendliche ab 16 Jahren konsumiert im Durchschnitt sogar jeden Tag mehr als ein oder zwei alkoholische Getränke.
Aktuell dürfen Jugendliche in Deutschland in Anwesenheit einer erziehungsberechtigten Person bereits ab 14 Jahren Bier, Wein und Sekt trinken, ab 16 Jahren können diese Getränke eigenmächtig legal erworben und konsumiert werden. In vielen anderen europäischen Ländern dürfen Minderjährige überhaupt keinen Alkohol kaufen.
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