Zuwendungsindex für Versorgung im Krankenhaus vorgeschlagen

Berlin – Der Deutsche Evangelische Krankenhausverbandes (DEKV) hat sich dafür ausgesprochen, der Zuwendung und menschlichen Begegnung im Krankenhaus mehr Gewicht zu verleihen.
„Professionelle Zuwendung bedeutet, dass unsere Mitarbeitenden kranke Menschen mit ihren körperlichen und emotionalen Bedürfnissen empathisch wahrnehmen und eine Beziehung auf Zeit zu ihnen aufbauen“, sagte der Verbandsvorsitzende Christoph Radbruch.
Ein Teil dieser Zuwendung sei die Kommunikation. „Für den Erfolg einer Behandlung ist sie immens wichtig: Sie nimmt Ängste, erklärt Zusammenhänge und fördert so die Therapietreue“, so Radbruch.
Er betonte, dieser zwischenmenschliche Aspekt sei für viele Mitarbeitenden in den Kliniken ausschlaggebend gewesen, um einen Beruf in der Medizin zu wählen. Doch Zuwendung koste Zeit. Durch die Technisierung in der Medizin werde diese Zeit nicht anerkannt. „Das müssen wir ändern – zum Wohl für unsere Patienten, aber auch für unsere Mitarbeitenden“, forderte er.
Der DEKV regt an, das Institut für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen (IQTIG) zu beauftragen, einen Zuwendungsindex für die stationäre Patientenversorgung zu entwickeln. Dieser sollte dann in die Qualitätsmessung der Krankenhausversorgung eingeführt und in den Qualitätsberichten veröffentlicht werden.
„Nur so wird es gelingen, die Zeit zu finanzieren, die die Mitarbeitenden brauchen, um sich den kranken Menschen zuzuwenden. Denn eins ist sicher: Zuwendung ist ein wichtiger Bestandteil der Medizin und das zu jeder Zeit, nicht nur an Weihnachten“, so Radbruch.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: