Zwei Drittel der Deutschen wollen mehr Gesundheitsvorsorge gegen klimabedingte Krankheiten

München – Nur vier von zehn Menschen in Deutschland halten das Gesundheitssystem beim Umgang mit klimabedingten Krankheiten wie Hautkrebs, Allergien oder bestimmte Infektionen für gut gerüstet, zwei Drittel erwarten von der Politik, die Gesundheitsvorsorge entsprechend zu stärken.
Das geht aus einer Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes YouGov unter 2.040 Deutschen hervor. Auftraggeber war die Siemens Betriebskrankenkasse (SBK). Danach sind die Jüngeren tendenziell pessimistischer: Von den 18- bis 29-Jährigen fühlen sich 47 Prozent von Krankheiten bedroht, die durch den Klimawandel verursacht werden können. Nur 34 Prozent von ihnen glauben, dass das Gesundheitsproblem auf diese Herausforderungen gut vorbereitet ist.
Gertrud Demmler aus dem Vorstand der Krankenkasse betont in diesem Zusammenhang die Bedeutung einer funktionierenden Forschungsdateninfrastruktur für die Vorsorge gegen Klimakrankheiten. „Wir brauchen eine umfassende Vernetzung im Gesundheitssektor sowie eine gute Datengrundlage, auf die alle an einer Behandlung Beteiligten Zugriff haben“, sagte sie. Dann könnten Medizin, Pflege und Krankenkassen nahtlos zusammenarbeiten.
Laut der Umfrage sprechen sich 63 Prozent der Menschen in Deutschland dafür aus, ihre Daten zu Forschungszwecken zur Verfügung zu stellen. Skeptischer ist in dieser Frage die Altersgruppe zwischen 30 und 44 Jahren, die nur zu 54 Prozent zustimmt. Mit 70 Prozent sind die Menschen ab 55-Jahren offenbar besonders offen.
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