Vermischtes

Zwei Drittel mit Pflegesystem unzufrieden

  • Donnerstag, 22. Mai 2025
/Rattana.R, stock.adobe.com
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Berlin/Hamburg – Die Unzufriedenheit mit dem Pflegesystem ist offenbar groß. Knapp zwei Drittel erleben das Pflegesystem als „nicht gut“ oder „gar nicht gut“, wie eine Umfrage für den DAK-Pflegereport zeigt. Befragt wurden etwa 4.500 repräsentativ ausgewählte Menschen von 16 bis 70 Jahren.

Die weite Mehrheit, 92 Prozent, geht demnach davon aus, dass eine gute Pflege im Alter oder Krankheitsfall vom Geldbeutel abhängt. Zwei Drittel erwarten sogar, sich keinerlei professionelle Pflegeunterstützung leisten zu können. 77 Prozent der Befragten fordern eine umfassende Umgestaltung des Pflegesystems.

Gleichzeitig sinkt das Vertrauen der Menschen in Politik und Pflegeversorgung. 85 Prozent finden, dass die Politik mehr im Bereich Pflege tun müsste. Kurzfristig am dringlichsten sei eine finanzielle Stabilisierung der Pflegeversicherung, forderte DAK-Vorstandschef Andreas Storm. Sie müsse schon mit der Aufstellung des Bundeshaushaltes im Juni angegangen werden.

Die Versicherung plädiert für einen Zwei-Stufen-Plan, um die Pflegekrise zu bewältigen und um insbesondere Beitragserhöhungen zu vermeiden. Als erstes müssten die Coronahilfen von 5,2 Milliarden Euro in zwei Teilraten vom Staat an die Pflegekassen zurückgezahlt werden.

Ohne diese Finanzmittel sieht die DAK spätestens zum Jahreswechsel 2026 eine Beitragserhöhung um mindestens 0,3 Beitragssatzpunkte. In einem zweiten Schritt brauche es eine Strukturreform der Pflegeversicherung.

Nach aktuellen Berechnungen der DAK besteht in diesem Jahr ein Defizit von 1,65 Milliarden Euro, das sich voraussichtlich 2026 auf 3,5 Milliarden Euro verdoppeln werde.

Durch die starke Zunahme an Pflegebedürftigen und eine unzureichende Bereitstellung von Mitteln für Reformmaßnahmen gebe es einen wesentlich größeren Finanzierungsbedarf als von der Politik erwartet.

kna

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