300 Hausarztstellen in Hessen vakant

Frankfurt am Main – In Hessen sind derzeit 300 Hausarztstellen nicht besetzt. Darauf hat die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Hessen hingewiesen. „Am deutlichsten ist der Mangel in ländlichen Gebieten“, sagte KV-Vorstandsvorsitzende Frank Dastych.
Ein großes Problem sei fehlender Nachwuchs. Bei Medizinerinnen und Medizinern aus dem Ausland stünden häufig die Vergleichbarkeit von Qualifikationen und unzureichende Sprachkenntnisse im Weg, betonte er.
Den Mangel verschärfe außerdem, dass einige Hausärzte keine oder wenige Hausarztleistungen erbracht hätten, berichtet der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Armin Beck. In manchen Praxen werde etwa rein psychotherapeutisch gearbeitet.
„Die Praxen sind Wirtschaftsunternehmen. Hausarztleistungen anzubieten kann ökonomisch unattraktiv sein“, sagte Beck. Eine schnelle Lösung des Problems sei in Hessen nicht in Sicht. Auch der Einsatz von Künstlicher Intelligenz oder der Beruf des Physician Assistant, den Studierende an Hochschulen erlernen könnten, würden den Mangel auf kurze Sicht nicht verringern, erklärten die KV-Vertreter.
In Hessen gibt es gut 3.900 Hausarztsitze. Die Unterversorgung ist in Hessen im Norden des Bundeslands besonders ausgeprägt, zeigt eine Statistik der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) aus dem Jahr 2024.
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