Piperacillin: Bundesgesundheitsministerium reagiert auf Lieferengpass

Berlin – Mono- und Kombinationspräparate mit Piperacillin sind derzeit nicht erhältlich. Grund für den Lieferengpass ist ein Betriebsunfall in einer Herstellerproduktionsstätte. Nun hat das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) reagiert. Derzeit liege bei piperacillinhaltigen Arzneimitteln, die zur Behandlung lebensbedrohlicher Erkrankungen benötigt werden, ein Versorgungsmangel vor, heißt es im Bundesanzeiger vom 29. Dezember.
Daher könnten die zuständigen Behörden der Länder im Bedarfsfall ein befristetes Abweichen von den Vorgaben des Arzneimittelgesetzes (AMG) gestatten, „um erforderlichenfalls auch eine Behandlung mit Arzneimitteln zu ermöglichen, die im Geltungsbereich des AMG nicht zugelassen sind“.
Wie lange die Ausnahme gilt, ist unklar. Derzeit liegen keine Informationen über die Dauer des Versorgungsengpasses beziehungsweise die Lieferfähigkeit piperacillinhaltiger Präparate einzelner pharmazeutischer Unternehmer/Großhändler vor, erklärte die ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände. Sie rate Apothekern, sich bei Fragen an die zuständigen Behörde zu wenden.
Experten der Deutschen Gesellschaft für Infektiologie (DGI) und des Bundesverbandes Deutscher Krankenhausapotheker (ADKA) sowie die Ärztekammer Hessen hatten bereits Mitte Dezember auf die Problematik von Lieferengpässen aufmerksam gemacht. Sie forderten, Strategien zu entwickeln, um die Bereitstellung lebenswichtiger Medikamente zu garantieren und Resistenzentwicklung entgegenzuwirken.
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