Politik

Zunehmende Marktkonzentration verursacht Lieferengpässe bei Medikamenten

  • Freitag, 27. Januar 2017

Berlin – Immer wieder kommt es in letzter Zeit zu Lieferengpässen bei Medikamenten. Aktuell sind laut Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) 19 Medi­kamente nicht lieferbar. Darunter auch unterschiedliche Antibiotika wie etwa das Breit­band-Antibiotikum Pip/Taz, das bei schweren Infektionen primär im stationären Bereich eingesetzt wird. Der Verband Pro Generika macht vor allem die zunehmende Markt­kon­zentration bei Roh- und Wirkstofflieferanten für die Lieferengpässe verantwortlich.

Der hohe Kostendruck durch Niedrigstpreise im Klinikeinkauf und bei Rabattverträgen, der sich durch die gesamte Produktionskette bis hin zu den Rohstoff- beziehungsweise Wirkstoffherstellern ziehe, führe zu einer enormen Marktkonzentration. „Weltweit exis­tie­ren beispielsweise nur noch zwei relevante Produktionsstätten für die Herstellung von Roh- beziehungsweise Wirkstoffen für das Antibiotikum Pip/Taz“, so der Verband.

Nachdem Ende 2016 durch eine Explosion in einem chinesischen Produktionswerk eine davon ausfiel, komme es bei diesem lebenswichtigen Arzneimittel aktuell zu Liefereng­päs­sen. Dies sei jedoch nur ein Beispiel für die hohe Abhängigkeit Deutschlands und anderer Staaten von Roh- beziehungsweise Wirkstofflieferanten, die ihren Sitz außer­halb der EU haben.

Vor diesem Hintergrund hat Pro Generika im Rahmen eines ge­mein­samen Projekts mit der Unternehmensberatung Roland Berger Strategy Consul­tants herausgearbeitet, unter welchen Bedingungen wichtige Antibiotika wieder vermehrt in Deutschland beziehungs­wei­se der EU hergestellt werden können. Das Gutachten soll Mitte Februar 2017 ver­öffentlicht werden.

hil/sb

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