Politik

Piperacillin: Bundesgesundheits­ministerium reagiert auf Lieferengpass

  • Donnerstag, 5. Januar 2017
Uploaded: 05.01.2017 17:00:04 by maybaum
/dpa

Berlin – Mono- und Kombinationspräparate mit Piperacillin sind derzeit nicht erhältlich. Grund für den Lieferengpass ist ein Betriebsunfall in einer Herstellerproduktionsstätte. Nun hat das Bundes­mi­nisterium für Gesundheit (BMG) reagiert. Derzeit liege bei pipera­cillinhaltigen Arzneimitteln, die zur Behandlung lebensbedrohlicher Erkrankun­gen benö­tigt werden, ein Versorgungsmangel vor, heißt es im Bundesanzeiger vom 29. Dezem­ber.

Daher könnten die zuständigen Behörden der Länder im Bedarfsfall ein befristetes Ab­weichen von den Vor­gaben des Arzneimittelgesetzes (AMG) gestatten, „um erforder­­lich­en­falls auch eine Behandlung mit Arzneimitteln zu ermöglichen, die im Geltungs­bereich des AMG nicht zugelassen sind“.

Wie lange die Ausnahme gilt, ist unklar. Der­zeit liegen keine Informationen über die Dau­er des Versorgungsengpasses beziehungs­wei­se die Lieferfähigkeit piperacillin­haltiger Präparate einzelner pharmazeutischer Un­ternehmer/Großhändler vor, erklärte die ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände. Sie rate Apothekern, sich bei Fra­gen an die zuständigen Behörde zu wenden.

Experten der Deutschen Gesellschaft für Infektiologie (DGI) und des Bundesverbandes Deutscher Krankenhausapotheker (ADKA) sowie die Ärztekammer Hessen hatten bereits Mitte Dezember auf die Proble­matik von Lieferengpässen aufmerksam gemacht. Sie for­derten, Strategien zu entwickeln, um die Bereitstellung lebenswichtiger Medika­mente zu garantieren und Resistenzentwicklung entgegenzu­wir­ken.

EB/may

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