Gelbfieber: WHO beruft Dringlichkeitstreffen ein

Genf – Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat für Donnerstag ein Dringlichkeitstreffen zum Ausbruch von Gelbfieber angesetzt, das derzeit vor allem das südwestafrikanische Angola betrifft. Bei den Gesprächen sollten der Ernst der Lage sowie die dringende Notwendigkeit von umfassenden Impfungen betont werden, sagte ein Sprecher. Das Virus wird von Mücken übertragen.
In Angola und dort vor allem in der Hauptstadt Luanda war im Dezember Gelbfieber ausgebrochen. Bis Mitte Mai meldeten die dortigen Behörden knapp 2.300 Krankheitsfälle und fast 300 Todesopfer in Folge der Infektion. Der benachbarte Kongo meldete 44 Verdachtsfälle. Auch in China wurden bislang 11 Menschen positiv auf Gelbfieber getestet, nachdem sie aus Angola zurückgekehrt waren.
Damit bestehe das Risiko einer „internationalen Ausbreitung“ des Virus durch nicht geimpfte Reisende, warnte die WHO. In vielen Teilen Afrikas ist die Zahl der gegen Gelbfieber geimpften Menschen gering, obwohl der Schutz sehr zuverlässig ist. Die WHO brachte bereits 11,7 Millionen Impfdosen nach Angola. Im Kongo sollen zusätzliche 2,2 Millionen Menschen geimpft werden.
Die WHO hält Dringlichkeitstreffen mitunter dann ab, wenn ein internationaler Gesundheitsnotstand droht. In der jüngsten Vergangenheit hatten die Ebola-Epidemie sowie die Verbreitung des Zika-Virus die WHO zum Handeln gezwungen.
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