80.000 Arbeitsmigranten in Bangkok in Quarantäne

Bangkok/Dhaka – In einigen asiatischen Ländern sind Arbeitsmigranten die Leidtragenden der neuen Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus. In Bangkok verhängten die Behörden eine 30-tägige Ausgangssperre für mehr als 80.000 Migrantenarbeiter in 575 Lagern, berichteten örtliche Medien gestern.
Betroffen seien vor allem Wanderarbeiter aus Myanmar, Kambodscha und Laos, von denen viele auf den Baustellen in und um Bangkok arbeiten. Die Regierung habe die Versorgung der Arbeiter mit Essen und Trinkwasser zugesagt.
In Bangladesch setzte am vergangenen Wochenende kurz vor dem Inkrafttreten eines harten Lockdowns ein Exodus von zehntausenden Arbeitsmigranten vor allem aus den Textilfabriken in der Hauptstadt Dhaka ein, wie Medien in dem südasiatischen Landes berichteten.
Vom 1. Juli an dürfen die Einwohner Dhakas für zwei Wochen ihre Wohnungen nur noch aus absolut notwendigen Gründen wie für Arztbesuche oder Beerdigungen verlassen. Weitere Details der Lockdownbedingungen will die Regierung heute bekanntgeben. Polizei, Armee und der Grenzschutz sollen die Einhaltung der Maßnahmen durchsetzen.
Sowohl in Thailand als auch in Bangladesch ist in den vergangenen Tagen die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus sprunghaft angestiegen. Aufgrund der Arbeits- und beengten Wohnbedingungen sind nach Angaben von Experten Arbeitsmigranten besonders betroffen.
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