Zweite Tarifrunde für Ärzte an kommunalen Kliniken ohne Ergebnis

Berlin – Der Marburger Bund (MB) und die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) sind auch nach der zweiten Verhandlungsrunde über einen Tarifvertrag für Ärzte in kommunalen Krankenhäusern ohne Ergebnis auseinandergegangen.
Die Ärztegewerkschaft sprach heute von „enttäuschenden“ Gesprächen. Die VKA verweigere nach wie vor eine konstruktive Auseinandersetzung mit den Gehaltsforderung der Ärzte. Die Arbeitgeber würden die Gehaltsforderung weiter ablehnen, ohne einen Gegenvorschlag vorzulegen.
„Die VKA ignoriert augenscheinlich das aktuelle Inflationsgeschehen und jenes der vergangenen zwei Jahre vollständig“, sagte MB-Verhandlungsführer Christian Twardy. Man erwarte, dass die VKA die aktuelle Inflationsentwicklung zur Kenntnis nehme, ihre Verweigerungshaltung aufgebe und den Weg zu substanziellen Tarifverhandlungen finde.
VKA-Verhandlungsführer Wolfgang Heyl sagte, man habe heute über mögliche steuer- und beitragsfreie Einmalzahlungen und die Laufzeit gesprochen. Letztlich liege man aber „immer noch zu weit auseinander“. Grund sei, dass der Marburger Bund die schwierige finanzielle Situation der kommunalen Arbeitgeber nach wie vor ausblende und weiterhin auf die Erfüllung seiner zu hohen Forderungen bestehe.
„Uns fehlt es an allen Enden an finanziellen Ressourcen“, erkklärte Heyl. „Dass unsere Ärztinnen und Ärzte anständig bezahlt werden, steht außer Frage. Dies muss sich aber im Raum des Möglichen bewegen. Mit einer längeren Laufzeit als die geforderten zwölf Monate hätten wir die dringend benötigte Planungssicherheit“.
Der Marburger Bund fordert einen Ausgleich der seit der letzten Entgelterhöhung aufgelaufenen Inflation und zusätzlich eine weitere Steigerung der Entgelte um 2,5 Prozent.
Die Gehälter der Ärztinnen und Ärzte in kommunalen Kliniken wurden zuletzt zum Oktober 2021 erhöht. Die Verhandlungen sollen am 3. und 4. April erneut in Berlin fortgesetzt werden.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: