Kommunale Krankenhäuser: Ärzte erneut zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen

Berlin – In den kommunalen Krankenhäusern in Deutschland dürfte es morgen wieder zu erheblichen Einschränkungen kommen. Grund ist die Fortsetzung des Warnstreiks des Marburger Bundes (MB).
Die Ärztegewerkschaft hat in der Tarifauseinandersetzung mit der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) für den morgigen Donnerstag (30. März) erneut zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen.
Die Ärztinnen und Ärzte in kommunalen Krankenhäusern wollen damit den Druck auf die kommunalen Arbeitgeber erhöhen, die bisher keine Bereitschaft gezeigt habe, ein verhandlungsfähiges Angebot vorzulegen.
Aufgerufen zum Warnstreik sind Mitglieder des Marburger Bundes in Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und im Saarland. Die zentrale Kundgebung soll auf dem Marienplatz in München stattfinden.
In den bestreikten Kliniken ist nach MB-Angaben ein Notdienst sichergestellt, um Notfallbehandlungen zu gewährleisten. Die personelle Besetzung im Ärztlichen Dienst werde weitgehend der Besetzung an einem Wochenende entsprechen.
„Wir haben in zwei Verhandlungsrunden keinen Fortschritt erzielen können, weil die VKA permanent auf der Bremse stand“, sagte Andreas Botzlar, 2. Bundesvorsitzender des Marburger Bundes und MB-Landesvorsitzender in Bayern.
Wem zu den Forderungen nicht viel mehr als ein bloßes „Nein“ einfalle, müsse sich nicht wundern, dass er damit die Ärztinnen und Ärzte auf die Palme bringe, sagte er. „Die Arbeitgeber haben es selbst in der Hand, Druck aus dem Kessel zu nehmen.“
Der Marburger Bund fordert für die rund 55.000 Ärztinnen und Ärzte in kommunalen Kliniken mit Wirkung ab 1. Januar 2023 einen Ausgleich der seit der letzten Entgelterhöhung im Oktober 2021 aufgelaufenen Preissteigerungen und zusätzlich eine lineare Erhöhung der Gehälter um 2,5 Prozent.
Die VKA hatte dem MB bisher vorgeworfen, auf die finanziell schwierige Lage der Krankenhäuser keinerlei Rücksicht zu nehmen. Die Verhandlungskommissionen beider Seiten wollen am 3. und 4. April zu ihrer dritten Verhandlungsrunde zusammenkommen.
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