Abrechnungsbetrug bei ambulanten Pflegediensten am häufigsten

Berlin – Ambulante Pflegedienste rechnen im Gesundheitswesen am häufigsten falsch ab. Das geht nach einem Bericht der Welt aus der Auswertung der KKH – Kaufmännische Krankenkasse, hervor. Von 364 aufgedeckten Fällen falsch abgerechneter Leistungen wurden danach 182 von ambulanten Pflegediensten begangen.
Die Betreiber setzten laut KKH zum Beispiel anstatt Fachpflegern unqualifiziertes Personal an die Betten von Intensivpflegepatienten, oder sie rechneten Leistungen mit den Kassen ab, die nicht erbracht wurden.
Insgesamt deckten die Korruptionsbekämpfer der KKH im vergangenen Jahr etwa ein Drittel mehr Fälle auf als im Vorjahr. Dies bedeute jedoch nicht, dass im Gesundheitswesen mehr um Geld betrogen werde, sondern zeige, dass mehr Delikte entdeckt würden, sagte die Chef-Korruptionsermittlerin der HKK, Dina Michels.
Die zweithäufigste Berufsgruppe beim Abrechnungsbetrug nach den Pflegediensten waren der Auswertung zufolge Ärzte mit 63 aufgedeckten Fällen, gefolgt von Physiotherapeuten und Krankengymnasten mit zusammen 39 Fällen. Der Kasse entstand durch die festgestellten Fälle ein Schaden von rund einer halben Million Euro.
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