Abstimmung zwischen Hilfsorganisationen nach Katastrophen oft schwierig

Berlin – Nach großen Naturkatastrophen ist es besonders wichtig, dass die humanitären Hilfsorganisationen gut abgestimmt vorgehen. Aber daran mangelt es oft. „Nach Katastrophen wie den schweren Erdbeben in Nepal im April und Mai 2015 tritt eine unüberschaubare Vielzahl von Akteuren in Erscheinung“, sagte der Präsident des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), Rudolf Seiters, heute Morgen im Entwicklungsausschuss des Bundestages. Während sich die erfahrenen Helfer unter Leitung des Amtes der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA) in der Regel schnell abstimmten, seien andere Organisationen mit den Grundsätzen der Nothilfe und den internationalen Strukturen oft nicht vertraut.
Albrecht Broemme, Präsident des Technischen Hilfswerks (THW) betonte, die meisten deutschen Organisationen stimmten sich in Notfällen genau ab, um keine Doppelarbeit zu leisten. Der Einsatz in Nepal habe aber einmal mehr gezeigt, wie wichtig auch eine internationale Zusammenarbeit sei. Er verwies beispielhaft auf Hilfslieferungen nach Nepal, „die keiner bestellt hatte und die auch keiner brauchte“. Als „absurd“ und eine „Verschwendung von Ressourcen“ bezeichnete er den Umstand, dass kleinere Hilfsorganisationen trotz Platzknappheit in den Flugzeugen in Begleitung von Journalisten nach Nepal geflogen seien.
Bei den schweren Erdbeben in Nepal starben im vergangenen Frühjahr fast 9.000 Menschen, darunter mehrere deutsche Touristen. Das DRK stellte unter anderem Familienzelte und eine Basisgesundheitsstation zur Verfügung. Das THW schickte zwei Trinkwasseraufbereitungsanlagen nach Nepal, begutachtete Gebäude und unterstütze die deutsche Botschaft vor Ort bei der Krisenstabsarbeit.
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