Ärzteschaft

Ärzte begrüßen Darmkrebsscreening ab 50 in Baden-Württemberg

  • Montag, 31. März 2014

Stuttgart – Das Einstiegsalter für die Vorsorgekoloskopie auf 50 Jahre will die AOK Baden-Württemberg im Rahmen eines Selektivvertrags herabsetzen. „Dieser Entscheidung ist eine intensive Diskussion darüber vorausgegangen, wie die Wirksamkeit der Darmkrebsvorsorge weiter gesteigert werden kann“, erklärte Leopold Ludwig, der Regionalbeauftragte des Berufsverbandes der niedergelassenen Gastroenterologen (bng) in Baden-Württemberg. Nach dem bereits umgesetzten Einladungsverfahren unternehme die AOK nun „konsequenterweise einen weiteren entscheidenden Schritt zur Steigerung der Teilnahmequote“.

„Von dem neuen Vorsorge-Angebot werden vor allem Männer profitieren“, sagte bng-Darmkrebs-Experte Arno Theilmeier. Es sei bekannt, dass bei ihnen im Unterschied zu Frauen im Schnitt deutlich früher Krebsvorstufen entdeckt würden.

Auch die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) hat gefordert, die Altersgrenze für Männer bei der Darmkrebsprävention abzusenken. Männer hätten ein erhöhtes Darmkrebsrisiko und erkrankten etwa fünf bis zehn Jahre früher als Frauen, so die KBV. „Wir setzen uns aus diesem Grund dafür ein, dass die Altersgrenze für Männer bei der Früherkennung von Darmkrebs herabgesetzt wird“, erklärte KBV-Vorstand Regina Feldmann.

Aktuell erhalten gesetzlich Versicherte ab 50 Jahren eine Beratung beim Arzt und haben fortan jährlich die Möglichkeit, einen Test auf nicht sichtbares Blut im Stuhl durchführen zu lassen. Mit 55 Jahren haben sie Anspruch auf eine präventive Darmspiegelung. Ist der Befund der ersten Spiegelung unauffällig, kann nach zehn Jahren eine weitere durchgeführt werden.

Der KBV zufolge haben seit Einführung der Untersuchung 2002 bis zum Jahresende 2012 rund 4,95 Millionen anspruchsberechtigte Versicherte zwischen 55 und 74 Jahren das Angebot einer Darmspiegelung wahrgenommen. Die Teilnahmerate betrage damit bei Männern etwa 20 Prozent und 22 Prozent bei den Frauen.

hil

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