Krankenkassen fordern Einladungsverfahren zum Darmkrebsscreening
Berlin – Für ein umfassendes Einladungsverfahren zum Darmkrebsscreening haben sich die im „Aktionsbündnis gegen Darmkrebs“ zusammengeschlossenen Krankenkassen ausgesprochen. Dem Bündnis gehören 63 Betriebskrankenkassen und die Privatkasse Barmenia Krankenversicherung an.
Die Betriebskrankenkassen haben bereits gute Erfahrungen mit einem erweiterten Einladungsmanagement zur Darmkrebs-Prophylaxe gemacht: Wissenschaftlich begleitet durch die Universität Duisburg-Essen zeigen die ersten Auswertungen laut den Kassen, dass sich der Aufwand medizinisch und ökonomisch lohnt. Die Betriebskrankenkassen haben bislang 225.000 Versicherte persönlich angeschrieben.
28 Prozent haben sich einen Stuhltest schicken lassen. Davon schickten 64 Prozent (40.927) den Test zurück. 2.177 Versicherte (5,3 Prozent) wurden positiv getestet. Ihnen wurde eine Koloskopie empfohlen. „Bei allen Fällen gilt: Darmkrebs ist heilbar, wenn er rechtzeitig erkannt wird! Dies erspart viel Leid bei den positiv Getesteten und minimiert die Behandlungskosten“, hieß es aus dem Bündnis.
„Die Betriebskrankenkassen streben an, dieses Einladungsverfahren in der Regelversorgung gesetzlich Versicherter zu etablieren. Der Gemeinsame Bundesausschuss soll möglichst bald ein Einladungsverfahren beschließen, welches dann als Versorgungsroutine allen gesetzlich Versicherten zugutekommt“, so Franz Knieps, Vorstand des BKK Dachverbands.
Nach Angaben der Kassen haben besonders Männer den immunologischen Test in Anspruch genommen. „Das ist für uns Ansporn genug, das Aktionsbündnis gegen Darmkrebs weiter fortzuführen. Geregelt werden müssen noch die politischen Rahmenbedingungen, welche Versichertendaten für das Einladungsverfahren verwendet werden dürfen“, sagte Manfred Puppel, Vorstand des BKK Landesverbandes Nordwest.
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