Ärzte in Gesundheitsämtern pochen auf eigenen Tarifvertrag

Berlin – Der Bundesverband der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (BVÖGD) hat vor der Personalnot in den Gesundheitsämtern gewarnt. Der Verband fordert daher einen arztspezifischen Tarifvertrag im Öffentliche Gesundheitsdienst (ÖGD).
Laut BVÖGD benötigt der ÖGD für seine vielfältigen Aufgaben dringend mehr Fachpersonal in den Gesundheitsämtern. „Dazu müssen wir möglichen Bewerberinnen und Bewerbern attraktive und langfristige Perspektiven bieten können“, sagte BVÖGD-Vorsitzender Johannes Nießen.
Er lobte zwar, dass die Kommunen mit Mitteln aus dem sogenannten Pakt für den ÖGD zusätzliches Personal einstellen könnten. „Wichtig ist aber, dass wir eine langfristige Perspektive bieten können und nicht nur befristete Verträge“, so der BVÖGD-Vorsitzende.
Stichwort „gleiche Bezahlung für gleiche Facharztqualifikation“: Damit die Ämter im Wettbewerb um Fachkräfte mit Krankenhäusern und Praxen mithalten können, sei ein arztspezifischer Tarifvertrag im ÖGD unverzichtbar.
Nießen verwies zudem darauf, dass die Arbeit im Gesundheitsamt nicht allein den Infektionsschutz und das Pandemiemanagement umfasse, sondern auch die Betreuung von Wohnungslosen und psychisch Kranken, Schuleingangsuntersuchungen, Trinkwasser- und Hygienekontrollen, Gesundheitsberichterstattung und vieles mehr. „Das ist eine anspruchsvolle, abwechslungsreiche und sehr befriedigende ärztliche Tätigkeit“, betonte er.
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