Ärzteschaft

Ärzte im Gesundheitsdienst drängen auf eigenen Tarifvertrag

  • Freitag, 1. April 2022
/DOC RABE Media, stock.adobe.com
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Berlin – Ärzte im Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) sollten einen eigenen Tarifvertrag bekommen. Darauf drängt heute erneut der Bundesverband der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheits­dienstes (BVÖGD).

Trotz tatkräftiger Unterstützung durch die Ärztegewerkschaft Marburger Bund (MB) und die Gesundheits­minister der Länder werde den Gesundheitsämtern ein eigenständiger Ärztetarif verweigert, schreibt der BVÖGD heute.

Dies habe – verglichen mit Kliniken oder dem medizinischen Dienst der Krankenkassen –eine deutlich geringere Grundvergütung von bis zu 1.500 Euro zur Folge. Unter der „Verweigerungshaltung“ der Verei­ni­gung der kommunalen Arbeitgeber (VKA) würden auch die Gesundheitsämter leiden.

Die Kollegen in den Gesundheitsämtern hätten in der Pandemiegezeigt, dass sie sich mit großem Enga­gement für die Bevölkerung einsetzten, sagte die stellvertretende BVÖGD-Vorsitzende Elke Bruns-Philipps.

Obwohl der Bund mit dem Pakt für den ÖGD ausdrücklich Mittel für eine bessere Vergütung zur Verfü­gung stelle, weigerten sich die kommunalen Arbeitgeber das umzusetzen. „Selbst wenn wir jetzt Stellen im Rahmen des Pakts neu besetzen können, bleiben die Bewerbungen wegen der schlechten Bezahlung aus“, beklagt Bruns-Philipps.

Der BVÖGD wies vor dem Hintergrund der gestrigen Streiks des MB auch darauf hin, dass es für die Ärzte in den kommunalen Kliniken dringend Verbesse­rungen geben muss.

„Die Ärztinnen und Ärzte haben – wie das Klinikpersonal insgesamt – seit zwei Jahren Übermenschliches bei der Pandemiebewältigung geleistet“, erklärte der BVÖGD-Vorsitzende Johannes Nießen. Nun sei es an der Zeit, das tariflich anzuerkennen und die Erholung an Wochenenden und nach Nachtdiensten zu ver­bessern.

may/EB

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