Ärzte müssen sich mehr bei Drogenprävention engagieren
Budenheim/Mainz – Im Kampf gegen Drogenkonsum unter jungen Menschen hat die rheinland-pfälzische Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD) die Ärzte zu mehr Engagement aufgerufen. „Suchtkranke Menschen kommen meist zu einem Zeitpunkt zu niedergelassenen Ärzten und in die Krankenhäuser, zu dem noch kein Kontakt zum Suchthilfesystem besteht“, sagte die Ministerin heute zum Auftakt einer Drogenkonferenz in Budenheim.
Sie wünsche sich, dass „noch mehr Ärzte im Sinne ihrer suchtgefährdeten oder gar schon suchtkranken Patienten frühzeitig tätig werden durch entsprechende Intervention“, ergänzte Bätzing-Lichtenthäler, die früher Drogenbeauftragte der Bundesregierung war. Gerade Jugendliche mit einem Risikoverhalten seien oft nicht bereit, selbst Veränderungen einzuleiten.
Falsche Entscheidungen und Strategien in Bezug auf Drogen haben der Ministerin zufolge einen ganz erheblichen Einfluss auf das weitere Leben. Nachträgliche Kurskorrekturen seien in den meisten Fällen ohne eine Unterstützung überhaupt nicht mehr möglich. Ein frühzeitiger Zugang zu Hilfsangeboten sei deswegen sehr wichtig.
2016 sind laut Ministerium in Rheinland-Pfalz durch suchtpräventive Maßnahmen 57.500 Menschen erreicht worden. In den Suchtberatungsstellen des Landes fänden jedes Jahr rund 16.000 Menschen Unterstützung.
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