Ärzte ohne Grenzen erzielt hohe Spendeneinnahmen

Berlin – Die deutsche Sektion der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen hat im vergangenen Jahr mehr Spenden erhalten als je zuvor: Die Gesamteinnahmen 2018 betrugen 158,1 Millionen Euro. Das berichtet die Hilfsorganisation jetzt nach ihrem Jahresabschluss.
Aus privaten Spenden und Zuwendungen stammten 152,2 Millionen Euro – 4,5 Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Die übrigen Erträge – 5,9 Millionen Euro – stammen laut Ärzte ohne Grenzen aus Kostenerstattungen. Auf öffentliche Fördermittel hat das Hilfswerk 2018 verzichtet.
Die Ausgaben lagen bei 157,8 Millionen Euro. 86,9 Prozent davon kamen unmittelbar Projekten zugute. 8,8 Prozent hat das Hilfswerk für Spendenwerbung und -verwaltung aufgewendet und 2,7 Prozent für allgemeine Verwaltung und Öffentlichkeitsarbeit.
„Unser großer Dank gilt den 622.705 Spendern, die unsere Arbeit durch ihre Zuwendung im vergangenen Jahr erst möglich gemacht haben. So können wir etwa im Südsudan, im Jemen und in der Demokratischen Republik Kongo dringend benötigte medizinische Hilfe leisten“, sagte Florian Westphal, Geschäftsführer von Ärzte ohne Grenzen Deutschland.
Weltweit leistete die internationale Hilfsorganisation 2018 in mehr als 70 Ländern Nothilfe. Die deutsche Sektion finanzierte Projekte in 46 Ländern sowie die Seenotrettung auf dem Mittelmeer mit. Am meisten Geld aus Deutschland floss dabei in den Südsudan, nach Syrien und Äthiopien.
Ein wichtiger Förderschwerpunkt war und ist außerdem die Demokratische Republik Kongo. Mehr als 2.000 Menschen haben sich dort mit Ebola infiziert. Für die Ebola-Programme hat das internationale Netzwerk von Ärzte ohne Grenzen 2018 und in diesem Jahr bis Mai insgesamt 25,6 Millionen Euro ausgegeben.
In den Projektmitteln sind auch die Ausgaben für die sogenannte Medikamentenkampagne enthalten: Seit dem Jahr 1999 setzt sie sich bei Verantwortlichen in Forschung, Politik und Industrie dafür ein, dringend benötigte Medikamente in ärmeren Ländern zu bezahlbaren Preisen zugänglich zu machen.
Außerdem fordert sie die Erforschung neuer Arzneimittel, Impfstoffe und Diagnostika. In Deutschland arbeiten vier Mitarbeiter von Ärzte ohne Grenzen für die Medikamentenkampagne.
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