Diakonie Katastrophenhilfe warnt vor Seuchen in Kriegsgebieten

Berlin – Die Diakonie Katastrophenhilfe hat vor der Ausbreitung von Krankheiten wie Cholera und Ebola in Kriegsgebieten gewarnt. „Ausbruch und Verbreitung von Infektionskrankheiten fallen dort nicht vom Himmel, sondern stehen imdirekten Zusammenhang mit Gewaltausübung", erklärte Präsidentin Cornelia Füllkrug-Weitzel heute bei der Vorlage desJahresberichts der Katastrophenhilfe.
Menschen, die schon vorher nicht genügend zu essen gehabt hätten, seien geschwächt und dadurch sehr viel anfälliger für Krankheiten. Aktuelle Beispiele für diesen Zusammenhang sind laut Katastrophenhilfe die Entwicklungen im Jemen und der Demokratischen Republik Kongo.
Im Jemen starben demnach seit Beginn des Kriegs im Jahr 2015 mehr als 3.000 Menschen an Cholera.Allein in den ersten sechs Monaten dieses Jahres sei fast eine halbe Million Verdachtsfälle gemeldet worden.
Das Zusammenwirken von Krieg, Hunger und Krankheit ist nach Ansicht der Katastrophenhilfe auch in der Demokratischen Republik Kongo zu beobachten, wo Ebola seit dem Ausbruch vor einem Jahr noch nicht unter Kontrolle sei.
„Angriffe verschiedener Milizen zwingen die Menschen immer wieder zur Flucht und erschweren, dass unter den vertriebenen Menschen neue Infizierte gefunden und behandelt werden können", erklärte der dortige Büroleiter Guido Krauss.Dadurch beschleunige sich die Ausbreitung von Ebola.
Die Diakonie Katastrophenhilfe leistete nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr in 41 Ländern Hilfe und stellte dafür etwa 37 Millionen Euro bereit. Die meisten Mittel flossen demnach nach Syrien und dessen Nachbarstaaten, daneben entfielen die größten Ausgaben auf den Südsudan und die Demokratische Republik Kongo.
Die Spendeneinnahmen der Katastrophenhilfe sanken im Vergleich zum Jahr2017 um 13 Prozent auf 23,6 Millionen Euro. Der Rückgang ist laut der Organisation darauf zurückzuführen, dass das Spendenaufkommen 2017 aufgrund der Hungerkrise in Ostafrika besonders hoch war.
Die Einnahmen aus öffentlichen Zuwendungen von der Bundesregierung, der Europäischen Union und den Vereinten Nationen lagen 2018 mit rund 17 Millionen Euro fast auf dem Vorjahresniveau.
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