Ärzteschaft

Ärzte pochen auf neue Finanzierung der Kinder- und Jugendorthopädie

  • Dienstag, 19. Juli 2022
/Andrey Popov, stock.adobe.com
/Andrey Popov, stock.adobe.com

Berlin – Die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) hat sich für ein neues Finan­zierungsmodell für die Kinder- und Jugendorthopädie ausgesprochen.

„Kinder mit komplizierten Erkrankun­gen müssen im Extremfall mehr als ein Jahr auf einen OP-Termin warten, das ist inakzeptabel“, sagte DGOU-Vizepräsident Andreas Halder.

Er verwies auf die Ergebnisse einer Umfrage, der Kommission Kinderorthopädische Versorgung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC) in Abstim­mung mit der Vereinigung für Kinderorthopädie (VKO), der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) sowie dem Konvent der Universitätsprofessoren für Orthopädie und Unfallchirurgie (KUOU).

Demnach sind die Kapazitäten für orthopädische Behandlungen von Kindern und Jugendlichen an deutschen Universitätskliniken zwar sehr unterschiedlich ausgeprägt, insgesamt aber zu niedrig.

Vor allem die Abteilungen der Kinder- oder auch Tumororthopädie stehen der Umfrage zufolge wirtschaftlich unter extremem Druck. Nicht zuletzt, weil das DRG-System (Diagnosis Related Groups) nicht die tatsächlichen Kosten widerspiegele. So erhalte eine Klinik für die Behandlung eines Kindes meist genau so viel Geld wie für einen erwachsenen Menschen, obwohl diese aufwendiger und damit teurer sei.

„Unser ökonomisch dominiertes Gesundheitswesen belastet die Kinderorthopädie besonders stark. Das DRG-System muss so angepasst werden, dass die umfassende und spezialisierte Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit kinderorthopädischen Problemen kostendeckend möglich ist“, forderte VKO-Präsidentin Anna Hell.

hil/sb

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung