Ärzte pochen auf neue Finanzierung der Kinder- und Jugendorthopädie

Berlin – Die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) hat sich für ein neues Finanzierungsmodell für die Kinder- und Jugendorthopädie ausgesprochen.
„Kinder mit komplizierten Erkrankungen müssen im Extremfall mehr als ein Jahr auf einen OP-Termin warten, das ist inakzeptabel“, sagte DGOU-Vizepräsident Andreas Halder.
Er verwies auf die Ergebnisse einer Umfrage, der Kommission Kinderorthopädische Versorgung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC) in Abstimmung mit der Vereinigung für Kinderorthopädie (VKO), der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) sowie dem Konvent der Universitätsprofessoren für Orthopädie und Unfallchirurgie (KUOU).
Demnach sind die Kapazitäten für orthopädische Behandlungen von Kindern und Jugendlichen an deutschen Universitätskliniken zwar sehr unterschiedlich ausgeprägt, insgesamt aber zu niedrig.
Vor allem die Abteilungen der Kinder- oder auch Tumororthopädie stehen der Umfrage zufolge wirtschaftlich unter extremem Druck. Nicht zuletzt, weil das DRG-System (Diagnosis Related Groups) nicht die tatsächlichen Kosten widerspiegele. So erhalte eine Klinik für die Behandlung eines Kindes meist genau so viel Geld wie für einen erwachsenen Menschen, obwohl diese aufwendiger und damit teurer sei.
„Unser ökonomisch dominiertes Gesundheitswesen belastet die Kinderorthopädie besonders stark. Das DRG-System muss so angepasst werden, dass die umfassende und spezialisierte Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit kinderorthopädischen Problemen kostendeckend möglich ist“, forderte VKO-Präsidentin Anna Hell.
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