Ärzte und Pflegekräfte protestieren für bessere Arbeitsbedingungen

Hannover – Rund 70 Beschäftigte der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) haben vor der niedersächsischen Staatskanzlei für bessere Arbeitsbedingungen protestiert. Das Klinikpersonal leide unter der erheblich gestiegenen Arbeitsbelastung und fühle sich von der Landespolitik im Stich gelassen, teilte die Ärztegewerkschaft Marburger Bund mit.
Schon vor einem Jahr hatten die MHH-Beschäftigten dem niedersächsischen Ministerpräsidenten Stephan Weil (SPD) einen Forderungskatalog vorgelegt. Darin ging es darum, Sonderzahlungen im Rahmen des Tarifvertrags zu ermöglichen.
Auch müssten Unikliniken von Land und Bund besser finanziert werden. Gestern sprach Weil kurz mit den Demonstranten, die danach weiter zum Landtag zogen. Der Regierungschef ist oberster Dienstherr der MHH.
Nach Angaben des Personalrates ist der Mangel an Pflegekräften an der MHH besonders herausfordernd. Sowohl auf Normalstationen als auch auf Intensivstationen komme es wegen des Personalnotstands zu Bettenschließungen - es können also weniger Patienten aufgenommen werden.
Die Grünen-Landtagsfraktion kritisierte, der Ministerpräsident lasse Pflegekräfte sowie Ärztinnen und Ärzte „doppelt und dreifach im Stich“. Fraktionschefin Julia Willie Hamburg sagte gestern: „Nicht nur, dass er die aktuelle Situation auf den Intensivstationen bagatellisiert, auch von der zu Beginn der Pandemie angekündigten Unterstützung ist nichts in Sicht.“
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