Ärzte warnen vor Fasten für Kinder im Ramadan
Köln – Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte hat an muslimische Eltern appelliert, ihre Kinder im Ramadan nicht fasten zu lassen. Aus medizinischer Sicht sei das Fasten für Kinder und Jugendliche schädlich, insbesondere der Verzicht auf Flüssigkeit, erklärte Verbandspräsident Thomas Fischbach in Köln.
Fischbach zufolge sehen Kinder- und Jugendärzte während des Ramadans immer wieder sehr blasse und unkonzentrierte Kinder. „Manche kommen gleich aus der Schule zu uns, weil sie zusammengeklappt sind, weil sie starke Kopfschmerzen oder Bauchschmerzen haben“, erklärte Fischbach.
Der Arzt wies darauf hin, dass der Ramadan in diesem Jahr in die Zeit der wichtigsten Wochen des Schuljahrs falle. Nun würden entscheidende Klassenarbeiten vor der Versetzung geschrieben. Das Fasten über den ganzen Tag hinweg gefährde auch die schulischen Leistungen der Kinder.
Der Fastenmonat Ramadan beginnt morgen. Ab dann dürfen Muslime 29 Tage lang zwischen Sonnenauf- und Sonnenuntergang weder essen noch trinken. Die Vorschrift gilt auch für Kinder, die die Pubertät erreichen.
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