Ärzteschaft

Ärzte wollen Abgeordnete über das Impfen aufklären

  • Mittwoch, 25. September 2019
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/dpa

Berlin – Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) und der NAV-Virchow-Bund haben sich mit einem Aufklärungspapier zum Thema Impfen an alle Bundestags­ab­ge­ordneten gewendet.

Hintergrund ist die erste Lesung zur geplanten Ma­sernimpflicht morgen im Bundestag. In dem siebenseitigen Papier haben BVKJ und NAV-Virchowbund Forderungen und Erwar­tun­gen zusammengefasst, die die Ärzteschaft in Bezug auf besse­re Impfraten an die Ab­ge­ordneten hat.

„Wir wollen mit dem Papier noch einmal die Abgeordneten kompakt und übersichtlich in­formieren, was aus unserer Sicht unbedingt in das geplante Masernschutzgesetz hi­nein­muss und was uns generell wichtig ist, zu ändern“, sagte BVKJ-Präsident Thomas Fisch­bach.

Dazu zählt vor allem die Intensivierung der Aufklärung. Dies sei aber nur möglich, wenn der Gesetzgeber Ärzten auch die Chance dazu gebe, also die Aufklärungsarbeit in der Pra­xis entsprechend vergüte und sie durch öffentlichkeitswirksame Aufklärungskampagnen – etwa durch die BZgA – flankiere.

„Die Einführung einer Masernimpfpflicht ist eine gute Gelegenheit auf die generelle Be­deutung von Impfungen aufmerksam zu machen“, erklärt der Bundesvorsitzende des NAV-Virchowbundes, Dirk Heinrich. Neben dem Thema Masern dürften aber auch alle ande­ren von der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlenen Impfungen nicht in den Hinter­grund tre­ten.

Inhalt des Positionspapiers ist die Forderung, dass das Impfen so barrierefrei und allge­genwärtig wie möglich werden muss. Neben einer stärkeren Information der Patienten müssen endlich alle berufs- und sozialrechtlichen Hindernisse beseitigt werden. Jeder Arzt muss jeden Patienten impfen können.

Eltern sollten sich in der Kinder- und Jugendarztpraxis impfen lassen können, begleiten­de Partner auch in der Gynäkologenpraxis – und zwar gegen alle anderen Erkrankungen, gegen die die STIKO eine Impfung empfiehlt.

Die Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes sollten regelmäßig in Kitas und Schulen impfen, so auch Jungen und Mädchen gegen HPV, und Impfpässe kontrollieren. Ein indivi­dualisiertes Impfinformationssystem (IIS) sollte eingeführt werden, um Impfungen zu do­kumentieren und die Menschen an anstehende Impfungen zu erinnern.

Nicht zuletzt muss der Staat nach Ansicht von BVKJ und NAV-Virchowbund auch ener­gisch mit Informationen und allen rechtlichen Mitteln gegen die Falschinformationen vorgehen, die einige Impfgegner verbreiten und die damit verhindern, dass Menschen gegen potenziell tödliche Krankheiten immunisiert werden.

„Mit unseren Forderungen und Vorschlägen hoffen wir dazu beizutragen, Masern und auch andere gefährliche Krankheiten in Deutschland dauerhaft auszurotten“, so Fischbach.

may/EB

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