Ärztekammer bemängelt Fehler bei Planung des Medizinstudiums

Münster – Die Ärztekammer Westfalen-Lippe (ÄKWL) hat 5.000 neue Medizinstudienplätze gefordert. Die Reduzierung des Studienangebotes nach der Wiedervereinigung ist nach Ansicht des ÄKWL-Vorsitzenden ein Fehler gewesen.
„Wir brauchen dringend die 5.000 nach der Wiedervereinigung verlorenen Studienplätze für Medizin zurück“, sagte Kammerpräsident Johannes Albert Gehle.
Ein neuerlicher Fehler wäre es, wenn das Bundesgesundheitsministerium (BMG) die geplante Förderung von neuen Medizinstudienplätzen wieder aus dem Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetz streichen würde, wie in einem aktuellen Gesetzesentwurf des Ministeriums vorgesehen.
„Wir hatten einmal 15.000 Studienplätze für Medizin, die wir damals auch finanziert bekamen“, sagte Gehle. Ein Drittel davon sei abgeschafft worden.
Nach Ansicht des ÄKWL-Vorstandes hätte die Politik schon viel früher mit einer Aufstockung reagieren müssen, um die entstandenen Mangelprobleme in der Versorgung zu beheben.
Vor einem „Arztersatz“ durch andere Gesundheitsberufe warnte der Kammerpräsident dagegen. „Quasi Hilfsärzte dürfen und können für die Sicherstellung der medizinischen Versorgung der Bevölkerung gar nicht die Lösung sein.“
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