Ärztekammer Berlin betont Recht auf Krankenversicherung für alle Menschen

Berlin – Die Ärztekammer Berlin macht sich dafür stark, Krankenversorgung als ein Menschenrecht anzuerkennen, das jedem Einwohner der Stadt garantiert werden müsse. In einer von der Delegiertenversammlung beschlossenen Resolution appellierte die Kammer daher an den Berliner Senat, mit verlässlichen Strukturen einheitliche Lösungen dafür zu schaffen.
Laut Ärztekammer leben in Berlin geschätzt bis zu 60.000 Menschen mit fehlendem oder unzureichendem Krankenversicherungsschutz. Die Folge: Betroffene erhalten oft nicht die medizinische Versorgung, die sie benötigen.
Der Kammer zufolge tragen zurzeit sowohl öffentliche Einrichtungen als auch ehrenamtliche Organisationen die Gesundheitsversorgung der betroffenen Menschen. Für den wachsenden Bedarf bei Beratung und Versorgung seien diese aber teils unterfinanziert und personell nicht ausreichend besetzt.
Daher hat die Ärztekammer gefordert, mehr in die Vermittlung des Krankenversicherungsschutzes zu intensivieren, die Kapazitäten und Kompetenzen der Sozialämter zu stärken und Handlungssicherheit für alle Beteiligten zu schaffen.
So heißt es unter anderem in der Resolution:
Die Clearingstelle muss unbefristet personell und finanziell ausreichend ausgestattet werden, um Ansprechpartnerin für alle hilfesuchenden Menschen zu sein.
Weitere Facharztgebiete und auch Kliniken müssen in die Kooperationsvereinbarung der Clearingstelle für nicht krankenversicherte Menschen mit der Kassenärztlichen Vereinigung einbezogen werden.
Die Mitarbeiter der Sozialämter müssen zu Fragen der Krankenversicherung besser geschult werden, um Menschen bereits beim Kontakt im Sozialamt Wege zum vollen Krankenversicherungsschutz aufzuzeigen.
Die Beweispflicht nach § 25 SGB XII „Erstattung von Aufwendungen Anderer“ muss umgekehrt werden, damit die im Gesundheitswesen handelnden Personen nicht durch bürokratische Hürden von ihrer medizinischen Arbeit abgehalten werden.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: