Ärztekammer drängt auf Ausbau der Medizinstudienplätze

Münster – Die Kammerversammlung der Ärztekammer Westfalen-Lippe (ÄKWL) kritisiert, dass die Politik das Thema Ärztemangel ignoriert. Sie mahnt ein Umschwenken an.
„Nach Analyse der Wahlprogramme verdrängen die großen Volksparteien dieses Thema, es kommt in ihrem Wahlprogramm schlichtweg nicht vor“, heißt es in einem Beschluss der Kammerversammlung. Die Delegierten forderten einstimmig, „die seit der Wiedervereinigung weggefallenen 6.000 Studienplätze in der Medizin umgehend wieder einzurichten.“
Das westfälische Ärzteparlament warnte außerdem vor Ausländerfeindlichkeit und Ressentiments. „Politische Kräfte, die im großen Stil Ärztinnen und Ärzte und Gesundheitsfachkräfte mit ausländischen Wurzeln in ihre Herkunftsländer zurückschicken wollen, schaden Deutschland gleich doppelt“, sagte der Präsident der Kammer, Hans-Albert Gehle.
Das „Unwort Remigration“ so zu verwirklichen, wie sich das ein Teil des politischen Spektrums denke, würde das Gesundheitswesen vor „bisher nicht erlebte Probleme stellen“, so Gehle.
Ein weiteres Thema des Treffens waren Gesundheitsgefahren für Schüler durch digitale Medien. Studien zum rückläufigen Lernerfolg seien zu lange mit der Coronapandemie begründet und Warnungen zu den Effekten der digitalen Bildschirmmedien nicht ernst genommen worden.
Laut den Delegierten sollten diese Medien nur im Unterricht eingesetzt werden und in den Pausen- und unterrichtsfreien Zeiten an der Schule verboten werden. Wichtig sei „ein bewussterer Einsatz digitaler Bildschirmmedien in der Schule“, forderten die Kammerdelegierten.
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