Ärzteschaft

Ärztekammer Hessen drängt auf Reform des Medizinstudiums

  • Montag, 27. November 2023
/Monika Wisniewska, stock.adobe.com
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Bad Nauheim – Die Delegiertenversammlung der Ärztekammer Hessen hat angemahnt, die schon lange ge­plante und konzipierte Reform des Medizinstudiums rasch umzusetzen. „Das Medizinstudium bedarf eines dringend notwendigen Reformprozesses“, erklärten die Abgeordneten des hessischen Ärzteparlaments am vergangenen Wochenende in Bad Nauheim.

Sie fordern Bund und Länder in einer Resolution dazu auf, die Reform trotz der Kostendiskussion „unverzüg­lich fortzusetzen und schnellstmöglich zum Abschluss zu bringen“. Die Delegierten kritisieren, es sei inakzep­tabel, dass die neue ärztliche Approbationsordnung erst im Jahr 2027 in Kraft treten soll statt wie ursprüng­lich geplant im Jahr 2025.

Besonders wichtig bei der Reform sind laut den Delegierten unter anderem die Verzahnung von Vorklinik und Klinik einschließlich einer frühzeitigen patienten- und praxisbezogenen, fächerübergreifenden und kompe­tenz­orientierten Ausbildung, die Einführung praxisnaher, moderner und fairer Prüfungsformate und verbes­serte Bedingungen im Praktischen Jahr mit transparenten Qualitätskriterien und einer bundesweit einheitli­chen Aufwandsentschädigung.

Bei ihrem Treffen erklärten die Delegierten außerdem ihre Unterstützung für eine Widerspruchslösung bei der Organspende in Deutschland. Leider habe weiterhin nur ein sehr geringer Teil der Bevölkerung einen Organ­spendeausweis. Gleichzeit äußerten viele Menschen in repräsentativen Befragungen die Bereitschaft zur Organspende, heißt es in einer Erklärung der Delegierten.

Die Kammerversammlung hat bei ihrem Treffen anlässlich des Nahost-Konflikts außerdem eine Resolution „Der Menschlichkeit verpflichtet“ verabschiedet.

„Die Landesärztekammer Hessen spricht sich für den Schutz des medizinischen Personals und der medizini­schen Einrichtungen in Israel und im Gazastreifen aus. Das Völkerrecht muss gewahrt und Menschlichkeit bewahrt werden“, heißt es darin.

Die Kammer verurteilt den Terrorangriff der Hamas auf die Bevölkerung Israels scharf. „Die daraus resultieren­den und bis heute andauernden kriegerischen Auseinandersetzungen erzeugen unbeschreibliches menschli­ches Leid. Mit Schrecken beobachten wir die täglich steigende Zahl der zivilen Opfer“, hieß es von der Dele­giertenversammlung.

Die Kammerabgeordneten erklärten, Hass aus religiöser Intoleranz habe in Deutschland keinen Platz. „Wir verurteilen jede Form von Antisemitismus“, betonten die Delegierten.

hil

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