Ärztekammer mahnt 6.000 weitere Medizinstudienplätze an

Regensburg – Um die medizinische Versorgung der Menschen zu sichern, hat die Bayerische Landesärztekammer (BLÄK) bundesweit 6.000 zusätzliche Studienplätze für das Fach Humanmedizin gefordert. Die weitere Förderung des Studiengangs Physician Assistant (PA) lehnten die Delegierten beim 81. Bayerischen Ärztetag in Regensburg dagegen ab.
Die PA-Studiengänge in Deutschland wiesen keine einheitlichen Studien- und Ausbildungsziele auf und vereinnahmten Kapazitäten, die an den medizinischen Fakultäten benötigt würden, hieß es.
Weiter bestehe die Gefahr, dass junge Ärztinnen und Ärzte in ihrer Weiterbildung in Kliniken mit PAs konkurrieren müssten und Weiterbildungsplätze wegfielen. Die medizinische Versorgung in Bayern könne nur durch eine Steigerung der Anzahl von Medizinstudienplätzen aufrechterhalten werden, so die Delegierten.
In einem weiterem Beschluss forderten diese die Bayerische Staatsregierung auf, eine bedarfsorientierte Krankenhausplanung aufzustellen. Deren Umsetzung erfordere mutige und gegebenenfalls auch politisch unpopuläre Entscheidungen. „Die Mindestmengenregelungen führen zu unkoordinierten Krankenhausstrukturveränderungen, die eine bedarfsorientierte Krankenhausplanung nicht ersetzen“, so der Wortlaut des Beschlusses.
Die Umsetzung von Mindestmengenregelungen dürfe nicht zur Verschlechterung der Patientenversorgung führen. Bevor Häuser von der Leistungserbringung ausgeschlossen würden, müsse die Behandlungskapazität an den verbleibenden Krankenhäusern entsprechend sichergestellt werden, so die Forderung.
Die Delegierten fordern vom Gesetzgeber zudem bis Ende 2022 die neue Gebührenordnung für Ärzte (GOÄneu) zu beschließen und unterstützen den im Juni gefassten Beschluss der Gesundheitsministerkonferenz (GMK), nach dem sichergestellt werden soll, „Fremdinvestoren mit ausschließlichen Kapitalinteressen von der Gründung und dem Betrieb zahnärztlicher MVZ auszuschließen“. Solche Regelungen sollten ebenfalls für ärztliche Medizinische Versorgungszentren (MVZ) getroffen und in der Bundesärzteordnung verankert werden.
Auch die Klimakrise mit extremen Hitzeperioden sehen die Ärzte als wichtiges Thema an. Laut Mitteilung begrüßten sie die vom Gesundheitsministerium angestrebten Hitzeaktionspläne in Bayern. Diese sollten vor dem nächsten Sommer eingeführt werden.
Schnell umsetzbar wäre neben der Schaffung von Trinkbrunnen in Innenstädten und einem Verbot von Schulsport im Freien bei großer Hitze vor allem die Erstellung von Alarmplänen für Kliniken, Arztpraxen, Pflegeeinrichtungen, Kindergärten und Schulen.
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