Ärzteschaft

Ärztekammer mahnt 6.000 weitere Medizinstudienplätze an

  • Montag, 17. Oktober 2022
/andrey_orlov, stock.adobe.com
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Regensburg – Um die medizinische Versorgung der Menschen zu sichern, hat die Bayerische Landesärz­te­kammer (BLÄK) bundesweit 6.000 zusätzliche Studienplätze für das Fach Humanmedizin gefordert. Die weitere Förde­rung des Studiengangs Physician Assistant (PA) lehnten die Delegierten beim 81. Bayerischen Ärztetag in Re­gens­burg dagegen ab.

Die PA-Studiengänge in Deutschland wiesen keine einheitlichen Studien- und Ausbildungsziele auf und verein­nahmten Kapazitäten, die an den medizinischen Fakultäten benötigt würden, hieß es.

Weiter bestehe die Gefahr, dass junge Ärztin­nen und Ärzte in ihrer Weiter­bil­dung in Klini­ken mit PAs konkur­rie­ren müssten und Weiter­bil­dungs­plätze wegfielen. Die medi­zi­ni­sche Versor­gung in Bayern könne nur durch eine Stei­ge­rung der Anzahl von Medi­zinstudi­en­plät­zen aufrecht­er­hal­ten werden, so die Delegierten.

In einem weiterem Beschluss forder­ten diese die Baye­ri­sche Staats­re­gie­rung auf, eine beda­rf­s­o­ri­en­tierte Kran­ken­haus­pla­nung aufzu­stel­len. Deren Umset­zung erfor­dere mutige und gege­be­nen­falls auch poli­tisch unpo­pu­läre Entschei­dun­gen. „Die Mindest­men­genrege­lun­gen führen zu unko­or­di­nier­ten Kran­ken­hausstruk­tur­ver­än­de­run­gen, die eine beda­rf­s­o­ri­en­tierte Kran­ken­haus­pla­nung nicht erset­zen“, so der Wort­laut des Beschlus­ses.

Die Umset­zung von Mindest­men­genrege­lun­gen dürfe nicht zur Verschlech­te­rung der Pati­en­ten­ver­sor­gung füh­ren. Bevor Häuser von der Leis­tungs­er­brin­gung ausge­schlos­sen würden, müsse die Behand­lungs­ka­pa­zi­tät an den verblei­ben­den Kran­ken­häu­sern entspre­chend sicher­ge­stellt werden, so die Forderung.

Die Delegierten fordern vom Gesetzgeber zudem bis Ende 2022 die neue Gebührenordnung für Ärzte (GOÄneu) zu beschließen und unterstützen den im Juni gefassten Beschluss der Gesundheits­minister­konferenz (GMK), nach dem sichergestellt werden soll, „Fremdinvestoren mit ausschließlichen Kapital­interessen von der Gründung und dem Betrieb zahnärztlicher MVZ auszuschließen“. Solche Regelungen sollten ebenfalls für ärztliche Medizinische Versorgungszentren (MVZ) getroffen und in der Bundesärzteordnung verankert werden.

Auch die Klimakrise mit extremen Hitzeperioden sehen die Ärzte als wichtiges Thema an. Laut Mitteilung be­grüßten sie die vom Gesundheitsministerium angestrebten Hitzeaktionspläne in Bayern. Diese sollten vor dem nächsten Sommer eingeführt werden.

Schnell umsetzbar wäre neben der Schaffung von Trinkbrunnen in Innenstädten und einem Verbot von Schul­sport im Freien bei großer Hitze vor allem die Erstellung von Alarmplänen für Kliniken, Arztpraxen, Pflegeein­richtungen, Kindergärten und Schulen.

dpa/aha

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