Ärztekammer Sachsen-Anhalt kritisiert Einmischung der Politik in die Selbstverwaltung
Magdeburg – Kritik an der Politik, die zwar den Wert der Selbstverwaltung und der Freiberuflichkeit betone, mit Gesetzesvorhaben aber immer wieder in die Arbeit der Selbstverwaltungspartner eingreife, übt die Landesärztekammer Sachsen-Anhalt.
„Heute wird der politische und wirtschaftliche Einfluss auf die ärztliche Tätigkeit immer unerträglicher“, sagte die Präsidentin der Kammer, Simone Heinemann-Meerz, zum 30-jährigen Bestehen der Standesorganisation.
Arztpraxen müssten zukünftig viel unabhängiger und eigenverantwortlicher arbeiten können. In den Kliniken müsse Schluss damit sein, dass sich ärztliches Handeln den ökonomischen Zielen unterordnen solle.
Die Freiberuflichkeit müsse auch bei der fortschreitenden Digitalisierung in der Medizin erhalten bleiben, sagte sie.
„Ohne technischen Fortschritt wäre eine Entwicklung zur heutigen modernen fachspezifischen Medizin nicht denkbar. Dennoch muss deren Einsatz sinnvoll sein. Wir hoffen, dass wir auch zukünftig unter Zuhilfenahme der digitalen Techniken den Freiraum für ärztlich souveränes Handeln sichern können“, so Heinemann-Meerz.
Sie betonte, es werde Aufgabe der ärztlichen Selbstverwaltung sein, kommende Generationen für die Freiberuflichkeit zu begeistern. Dass die Ärztekammer sehr wohl in der Lage sei, die ihr übertragenen Aufgaben zu erfüllen, zeige eine Leistungsstatistik der vergangenen Jahrzehnte.
Danach habe die Kammer zum Beispiel in den vergangenen 30 Jahren fast 13.500 Anerkennungen auf Grundlage der durch sie erlassenen Weiterbildungsordnungen beurkundet und 12.000 Fachkunden erteilt, zum Beispiel nach der Röntgen- oder der Strahlenschutzverordnung.
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