Ärztekammer Sachsen-Anhalt will zusätzliche Prüfung für ausländische Mediziner

Freyburg/Unstrut – Die Qualifizierung ausländischer Mediziner sollte aus Sicht der Ärztekammer Sachsen-Anhalt stärker überprüft werden. Mediziner, die nicht aus der Europäischen Union kommen, sollten eine bundesweit einheitliche Prüfung ähnlich dem dritten deutschen Staatsexamen absolvieren. Das beschloss die Kammerversammlung der Ärztekammer vorgestern einer Mitteilung zufolge einstimmig.
Für eine solche zusätzliche Prüfung ist einem Kammersprecher zufolge eine Gesetzesänderung auf Bundesebene nötig. Derzeit würden zur Überprüfung des Ausbildungsstandes vor allem Zeugnisse herangezogen. Das Vertrauen in deren Echtheit, Inhalt und korrekte Übersetzung berge die Gefahr, dass Defizite verborgen bleiben, hieß es.
Abschlüsse innerhalb der EU würden automatisch anerkannt. Es gehe bei dem Beschluss nur um Mediziner, die außerhalb der EU ausgebildet worden seien. Gute Erfahrungen habe die Ärztekammer mit praxisorientierten Sprachprüfungen für ausländische Ärzte gemacht.
Zuvor hätten die Mediziner nur ein Zeugnis vorlegen müssen – bei dem praktischen Test fielen nun rund ein Drittel der Mediziner durch. Das zeige, dass Zeugnisse allein als Gradmesser nicht ausreichten. Qualifikation und Kommunikation aber seien der Schlüssel zum Behandlungserfolg, betonte Kammerpräsidentin Simone Heinemann-Meerz.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: