Ärzteschaft

Thüringen: Viele Kandidaten fallen durch Fremdsprachenprüfung für ausländische Ärzte

  • Donnerstag, 10. Januar 2019
/dpa
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Jena – Die Fremdsprachenprüfung für ausländische Ärzte ist anspruchsvoll – viele Kandidaten fallen durch. Das berichtet die Landesärztekammer Thüringen, nachdem sie die Prüfungen ein Jahr ausgerichtet hat. 

Von Januar bis Dezember 2018 hat die Kammer 348 Fachsprachenprüfungen ausgerichtet. 209 wurden bestanden, 139 dagegen nicht. „Mit einer Durchfallquote von 40 Prozent bewegt sich Thüringen damit bei den Ergebnissen anderer Ärztekammern, die deutschlandweite Duchfallquote bei Fachsprachenprüfungen beträgt 44 Prozent“, hieß es aus der Kammer. 

Die Herkunftsländer der Kandidaten glichen zum Teil „einer Übersicht zu Kriegs- und Bürgerkriegsschauplätzen der Erde“, so die Kammer: Unter anderem kamen 119 Prüflinge aus Syrien, 51 aus Ägypten, 43 aus Aserbaidschan, 37 aus dem Irak  und 36 aus Libyen. 

Die Landesärztekammer Thüringen hat wiederholt darauf hingewiesen, dass eine gezielte Abwerbung von Ärzten ethisch problematisch ist, weil diese in den Heimatländern dringend für eine vernünftige gesundheitliche Versorgung gebraucht würden. Sie fordert daher auch für Thüringen mehr Medizinstudienplätze.

Ärzte mit einem Studienabschluss aus dem Ausland erhalten die Approbation in Deutschland erst, wenn sie ihre Fachsprachenkenntnisse belegen – dies gilt auch bei Ärzten aus anderen EU-Staaten. Die Einzelprüfung dauert 60 Minuten. In drei Abschnitten, einem simulierten Arzt-Patienten-Gespräch über 20 Minuten, dem Anfertigen eines Arztbriefes und einem Arzt-Arzt-Gespräch, werden dabei das sogenannte Hörverstehen sowie die mündliche und schriftliche Ausdrucksfähigkeit überprüft. Wer die Prüfung nicht besteht, kann sie beliebig oft wiederholen.

hil

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