Ärztekammer Sachsen mahnt Strategie für Lockerung der Coronaeinschränkungen an

Dresden – Die Landesärztekammer Sachsen hat die Politik zusammen mit der Handwerkskammer Dresden aufgerufen, eine Strategie vorzulegen, wie eine Lockerung des Coronalockdowns aussehen soll.
„Nachdem man sich auf eine nationale Impfstrategie verständigen konnte, ist nunmehr dringend und zeitnah auch eine nationale Lockerungs- beziehungsweise Öffnungsstrategie vonnöten“, erklärte der Präsident der Ärztekammer, Erik Bodendieck, einvernehmlich mit dem Präsidenten der Handwerkskammer, Jörg Dittrich.
Die Landesärztekammer befürchtet, dass durch den Lockdown behandlungsbedürftige Krankheiten zu spät erkannt oder verschleppt werden. Außerdem sei mit einer Zunahme psychischer Erkrankungen zu rechnen, zum Beispiel Depressionen.
Die Kammern kündigten an, in den nächsten Tagen Gespräche mit der Staatsregierung über den Ausstieg aus dem Coronalockdown zu führen.
In Sachsen wurden bis gestern Mittag 181.313 Infektionsfälle mit SARS-CoV-2 bestätigt, das sind 693 mehr als gegenüber dem Vortag. Das Bundesland meldete bislang 6.463 Todesfälle, 108 mehr als am 1. Februar. Der Inzidenzwert für den Freistaat lag gestern bei 119,8 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen.
Laut der Sächsischen Zeitung erwägt das Bundesland Lockerungen der Coronamaßnahmen. Schulen und Kitas sollen danach Priorität haben. Voraussetzung sei aber eine Sieben-Tages-Inzidenz unter 100 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner.
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