Ärzteschaft

Ärztekammer Westfalen-Lippe betont Freiheit des ärztlichen Berufs

  • Montag, 30. September 2024
Johannes Albert Gehle, Präsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe. /picture alliance, Federico Gambarini
Johannes Albert Gehle, Präsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe. /picture alliance, Federico Gambarini

Münster – Eine Patientenversorgung kann in Zeiten von Ärzte- und Fachkräftemangel nur im Zusammenspiel vieler Gesundheitsberufe gelingen. Das hat die Ärztekammer Westfalen-Lippe bei der letzten Sitzung des Par­laments der westfälisch-lippischen Ärzteschaft in der laufenden Amtsperiode betont.

Dafür braucht es nach Ansicht der Kammerversammlung eine transparente und verbindliche Aufteilung der Zuständigkeiten. Ärzte könnten in einem Behandlungsteam beispielsweise Aufgaben an speziell qualifizierte Medizinische Fachangestellte delegieren, hieß es. Sie behielten dabei jedoch stets die Gesamtverantwortung.

„Einen ‚Arztersatz‘ durch andere Berufsgruppen darf es nicht geben“, warnte Kammerpräsident Albert Gehle. Er forderte zudem, angesichts des immer offener zutage tretenden Ärztemangels, die Zahl der Medizinstudien­plätze weiter zu erhöhen.

Die vom Land Nordrhein-Westfalen bereits angestoßenen Neugründungen und Erweiterungen von medizini­schen Fakultäten an den Universitäten reichten noch nicht aus, zudem könnten sie in den kommenden Jahren noch nicht spürbar Entlastung schaffen, betonte er.

Die Kammerversammlung unterstützte auf ihrer 14. Sitzung die Bundesärztekammer (BÄK) in ihrem Bemühen, eine neue Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) in transparenter Abstimmung mit den ärztlichen Fachverbänden und der Privaten Krankenversicherung zu implementieren.

In der Diskussion um die Neufassung der Gebührenordnung war die BÄK zuletzt von einigen Ärzteverbänden kritisiert worden – auch heute wieder. Aus Sicht der westfälisch-lippischen Ärzteschaft ist das unberechtigt und es gebe keinen Anlass dafür.

Die Regelungen und der Abstimmungsprozess zur Neufassung der Gebührenordnung seien seit 2016 auf mehreren Deutschen Ärztetagen demokratisch abgestimmt und die ärztlichen Berufsverbände stets informiert worden, so die Kammerdelegierten.

Mit ihrer 14. Sitzung hat die Kammerversammlung der Ärztekammer ihre Amtsperiode beendet. Noch bis zum 9. Oktober sind die über 51.000 Ärztinnen und Ärzte in Westfalen-Lippe aufgerufen, ein neues Parlament ihrer berufsständischen Vertretung zu wählen. Es kommt erstmals am 30. November 2024 zusammen.

hil

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