Ärztemangel und Pflegenotstand sind ein weltweites Problem
Düsseldorf/München – Die Lebenserwartung wird 2018 weltweit bei 73,7 Jahren liegen (2013: 72,7 Jahre). Mehr als zehn Prozent der Bevölkerung werden dann über 65 Jahre alt sein, in Westeuropa sogar über 20 Prozent. Das berichtet das Beratungsunternehmen Deloitte in seiner Analyse „Global Healthcare Outlook – Common goals, competing priorities“. Das Unternehmen erwartet, dass die Nachfrage nach medizinischen Leistungen weltweit steigen wird.
„Für eine optimale medizinische Versorgung müssen Infrastruktur und der Nachwuchs bei Ärzten und Pflegepersonal gewährleistet werden. Dabei ist die Suche nach gut ausgebildeten Fachkräften herausfordernd, auch wenn die Ärztezahl pro 1.000 Einwohner bis 2018 mit 1,8 weltweit konstant bleibt“, so Deloitte. Dennoch herrsche in vielen Regionen der Welt Unterversorgung. Zum Beispiel sei in Südafrika mit 0,6 Ärzte/1.000 Einwohner und in Indonesien mit 0,4 Ärzte/1.000 Einwohner der Ärztemangel bereits heute hoch akut. In Indien würden zusätzliche 1,5 Millionen Mediziner und 2,4 Millionen Krankenschwestern benötigt, um eine adäquate Versorgung sicherzustellen.
Im Augenblick kommen laut dem Unternehmen in Deutschland 3,8 Ärzte auf 1.000 Einwohner – deutschlandweit gemittelt. Allerdings würden die demografische Entwicklung und neue Behandlungsmöglichkeiten die internationale Konkurrenz um Gesundheitspersonal weiter verschärfen.
„Auch wenn Deutschland ein vergleichsweise gutes Gesundheitssystem und eine hohe Abdeckung mit medizinischem Personal und Krankenhäusern hat, müssen Konzepte entwickelt werden, die dies langfristig auch in ländlichen und strukturschwachen Regionen sicherstellen“, erklärte Gregor-Konstantin Elbel, Partner und Leiter Life Sciences & Healthcare bei Deloitte.
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